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Auf dem Weg zur Mitte
(Fortsetzung des Extrablattes anlässlich der Einweihung der Malchower Kirche)
„Von der Ruine zur Offenen Kirche im Labyrinthpark“
1958 – 2008 – 2012 – 2013
„Chronik der rettung der Malchower Kirche“
Oder „Wie mUsik aufbaut“Oder
„Wie Gemeinschaft und Glaubenshoffnung Wunder vollbringt“ Oder „Von der Wüste zum Park“ oder
„Wie in der leeren Mitte eines Dorfes Leben einzieht“ oder …………?
Malchow, Dorfmitte 1A
1958
letzter Gottesdienst in der Kirche
1960 ff
lt. Aufzeichnungen von Pfr. Zellmer- keine Reparaturen möglich, es stehen keine
Materialkontingente zur Verfügung, zunehmend einsetzender Vandalismus und Verfall
Wuchs von Sträuchern +Bäumen im Kirchenschiff, das teilweise zerstörte Inventar wird ausgelagert
1990- 2003ff
Überlegungen über Verkauf oder Abriss der Ruine, in den Gebäudebedarfsplanungen des Kirchenkreises Prenzlau bzw. Uckermark wird für die Kirche Malchow kein Nutzungsbedarf vermerkt, eine „Abgabe wird vorgeschlagen“, es besteht kein Investitionsbedarf. Damit ist die Kirche von Seiten des Kirchenkreises aufgegeben…
2003
die Kirchengemeinden Göritz und Malchow werden zum Ev. Pfarrsprengel Schönfeld zugeordnet,
bei der Übernahme wird der Malchower Taufengel auf dem Dachboden des Blindower Pfarrhauses gesichert und in der Göritzer Kirchturmhalle gut sichtbar angebracht
2005
Notsicherung des Kirchenschiffes um einen Einsturz zu verhindern, die Kosten tragen Förderkreis
Alte Kirchen Berlin – Brandenburg, Landkreis Uckermark, die Landeskirche und die Kirchenkasse Schönfeld (gemeinsame Kasse aller zum Pfarrsprengel Schönfeld gehörenden Gemeinden)
Die GKRäte des Pfarrsprengels stellen Überlegungen zur Nutzung an
2007
die „Werner u. Marie-Luise Boeck-Stiftung“ stellt unbefristet jährlich 2.000 € für die musikalische Arbeit im Pfarrsprengel Schönfeld zur Verfügung (Werner Boeck ist Nachkomme der Familie Keibel – Ludwigsburg, sein Sohn Dr. Dieter Boeck ist Vorstandsmitglied der Carl Büchsel – Stiftung) Der GKR möchte mit diesem Geld etwas „NEUES“ initiieren, nach Diskussion entsteht Idee eines Wettbewerbs:
- Auslobung durch die Carl Büchsel – Stiftung (bringt diese in die Öffentlichkeit über den kirchlichen Rahmen hinaus), 2. Zielgruppe Kinder und Jugendliche (um besonders diese und ihre musischen Fähigkeiten in einer sozial schwachen Region zu fördern), 3. Namen des Wettbewerbs nach der Malchower Kirche (um diese aus der Vergessenheit zu holen und Anregung zu deren Sanierung und Nutzung zu geben), 4. im Umkreis von 100 km + Partnergemeinden ( regionale Förderung mit internationaler Beteiligung aus Stettin-Umgebung und Lettland)
30.01.2008
Vorstellung und Beratung im GKR. Der GKR beschließt die Einsetzung eines Ausschusses
„Organisationskomitee Internationaler Malchower Kirchenpreis“. Dem Ausschuss gehören Gemeindekirchenratsmitglieder aus mehreren Gemeinden des Ev. Pfarrsprengels Schönfeld an: Irmtraut Peick Vorsitzende GKR Göritz, Ada Hammerschmidt (Schönfeld), Manuela Barnewske (Göritz), Ulla Schossig (Neuenfeld), Thomas Dietz (Schönfeld), Gerd Kohli (Klockow), Erika Kirchhoff (Göritz), Gerfried Fieweger (Kleptow),Ute Eisinger (Schenkenberg), Olaf Reinke (Göritz) + Heidelore Lüdke (Göritz). Zur Arbeitsgruppe kommen im Laufe der Zeit und je nach Schwerpunkten dazu: Reiner u. Gabriele Brennenstuhl (Baumgarten), Felix Lehnhardt (Kleptow), Lars Radeke (Schönfeld), Dorothee Stoldt (Malchow), Kathrin Lehnhardt (Kleptow), Rene Thomas (Göritz) und Irmtraud Böttcher (Göritz).
Alle „Mitarbeiter“ bringen sich seitdem mit den unterschiedlichen Fähigkeiten ein: Organisieren, Entwurf des Logos, Konzeption des Wettbewerbes, Öffentlichkeitsarbeit, Werben um Finanzen und Sponsoren, Vorstellung des Wettbewerbs, Moderation, Bautätigkeiten, und und und
08.02.2008
Fahrt nach Feldberg, Informationen über Musikwettbewerb der Stiftung Kirche Fürstenhagen
12.02.2008
Vorstellung der Konzeption Musikwettbewerb beim Amtsdirektor, Untere Denkmalschutzbehörde, Kirchl. Bauamt, anschließend Besichtigung der Malchower Kirche mit Architektenbüro Krassuski
03.03.2008
Treffen mit der Musikschule Uecker-Randow – Direktorin Frau Krüger, ausführliche Diskussion über Inhalte der Wettbewerbsbedingungen
31.03.2008
Besuch bei der Pomerania / Löcknitz betr. evtl. Fördermöglichkeiten für die Malchower Kirche, anschließend Vorstellung des Musikwettbewerbs in Stettin
07.04.2008
Vorstellung Musikwettbewerb/ Projekt Malchow bei der Bürgermeisterin Frau Schmidt Göritz.
10.04.2008
Besuch der Musikschulen Prenzlau, Herr Bischof und Angermünde/ Melzow Frau Janowski
23.04.2008
Fahrt mit Göritzer Schulklasse zum Schülerkonzert in die Stettiner Philharmonie
24.04.2008
Landesamt für Denkmalpflege / Untere Denkmalschutzbehörde/ Kirchliches Bauamt vor Ort
28.04.2008
Besuch der Musikschule Schwedt Herr Rehberg- Vorstellung des Projektes
06.05.2008
Besuch der Musikschulen Livani und Preili/ Lettland – Vorstellung des Projektes und Einladung
19.05.2008
Beschluss der Gemeindekirchenräte Baumgarten, Carmzow, Göritz und Schönfeld zur Ausschreibung des „Internationalen Malchower Kirchenpreises getragen von der Carl Büchsel – Stiftung Uckermärkischer Kirchengemeinden Schönfeld, gefördert von der Werner und Marie-Luise Boeck – Stiftung“, ausgelobt werden zunächst 5 Hauptpreise zwischen 250 und 750 €, sowie 10 Motivationspreise a 100 €
Beschluss des Logo des Internationalen Malchower Kirchenpreises – Soli Deo Gloria
- Beschluss zur Ausschreibung des Wettbewerbs durch Vorstand der Carl Büchsel – Stiftung, Vorstellung des Musikwettbewerbs in der Ruine der Malchower Kirche im Rahmen einer Festveranstaltung (3. Stiftungstag)
09.09.2008
Besuch beim Regionalmanagement der LAG Uckermark e.V. – Vorstellung des Projektes , Ermutigung zur Umsetzung des Projektes
13.10.2008
Besuch in Stettiner Musikschule u. Absprachen zu Schulkonzerten im Januar 2009
03.11.2008
Sitzung des Organisationskomitee Vorbereitung Wettbewerb, dabei die Erkenntnis: Gelände zu klein für Küchen-+ Sanitärgebäude, keine Parkplätze
Nachfrage beim Amt Brüssow. Wer ist Eigentümer? Antwort: Liechtensteiner Bank.
GKR nimmt zwecks anteiligen Landkauf zu dieser Kontakt auf.
Anfang Dezember Antwort der Liechtensteiner Bank: Gesamtes Flurstück samt Speicher wird am
- Dezember in Berlin versteigert!
- Beschluss des GKR über die Sanierung der Malchower Dorfkirche
- Projekt Kirche Malchow wird der Gemeindevertretung in Göritz vorgestellt.
- In Berlin hat Frau von Zitzewitz (Cremzow)im Auftrag des GKR das Nachbargrundstück für die Kirchengemeinde Malchow bei einer öffentlichen Auktion ersteigert.
12.12.2008
Vorstellung im Regionalausschuss der LAG Uckermark: Befürwortung für Sanierung Kirche verbunden mit der Bitte den erworbenen Speicher einzubeziehen und mit Leben zu füllen.
22.12.2008
das Ehepaar Hans-Dieter und Ilse Wacker aus Halle meldet sich im Pfarramt Schönfeld / interessieren sich für Feldsteinkirchen + verfolgen seit Jahren über die Mitteilungen des Förderkreises Alte Kirchen, was mit der Malchower Kirche passiert. Sie spenden über die DSD für Malchow. Dadurch beteiligt sich nachfolgend die DSD (Deutsche Stiftung Denkmalschutz) an der Sanierung der Kirche.
Januar 2009
Die Stettiner Musikschule veranstaltet in der Göritzer Kirche ein Konzert für die Göritzer Schule
23.02.2009
Verschiedene Überlegungen der Nutzung des Speichers, Wohnungen, Seminar- u. Probenräume, Sanitär.
17.03.2009
Der GKR beschließt die Durchführung des Projektes „Musikkirche Malchow“. Die Planung und Beantragung auf Förderung umfasst 3 Bauabschnitte über 510.000,00€. Die Kirchengemeinde stellt über 100 000 € zur Verfügung.
8./9.5.2009
Wettbewerbskonzerte zum 1.Intern. Malchower Kirchenpreis mit 44 Anmeldungen und Zulassungen Zusammensetzung der Jury: G. Dietz + A. Hammerschmidt (Schönfeld), Prof. E. Maronn ( Kamieniec Pl.), Prof. R. Büchsel (Berlin), Kantor H. Ludwig (Prenzlau), D. Kostrzewa (Stettin Pl.), S. Bobsien + T. Joschko (Musikschule Uecker-Randow). In den folgenden Jahren wechselten die Mitglieder d. Jury bzw. kamen hinzu: Th. Müller (Prenzlau), KMD K. Winkler (Berlin), P. Schwab und L. Wernicke ( Musikschule Prenzlau), Kantor D. Debrow (Kkr.Pasewalk), die Kreismusikschule Uckermark stellt von nun an dankenswerter Weise kostenlos für alle Konzerte einen Flügel zur Verfügung
20.06.2009
1.Preisträgerkonzert Malchower Kirchenpreis in der Göritzer Kirche,
Ehrengast Einars Alpe, Bischof von Daugavpils / Lettland
Sommer 2009
Vorstellung des Projektes der Malchower Kirche und des Musikpreises in der Sparkasse Uckermark Vorstandsvorsitzender Uwe Schmidt, die Sparkasse Uckermark unterstützt sehr großzügig alle Bauabschnitte der Sanierung der Kirche, sie fördert den Kirchenpreis mit einem jährlichen Festbetrag und stiftet schließlich einen jährlich zu vergebenden Sonderpreis für Orgel
Herbst 2009
Der GKR besucht den Labyrinthpark in Kalvehave / Dänemark, Betreiber und Architekt Carsten Nöhr Larson, begeisterte Aufnahme und mögliche Umsetzung in Malchow
Die Idee fasst Fuß: – Kirche mit Labyrinth, Stern + Weg umgeben von einem Labyrinthpark, Architektin Frau Krassuski nimmt Faden auf und stellt Verbindung her mit der Fachhochschule Eberswalde.
ab 11/ 2009
bis März 2010 viele Arbeitstreffen haben statt gefunden, Herr Larsen Betreiber Labyrinthpark Kalvehave/ DK, Familientherapeutin Frau Annette v. Bodecker aus Berlin, Kindergartenleiterin Marlies Vilter (Göritz), Pfarrer Carsten Schwarz (Ev. Kirche Berlin Brandenburg) u. Prof. Peters (Fachhochschule Eberswalde).
Jan.2010
Im Auftrag der Kirchengemeinde stellt Frau Krassuski eine Bauvoranfrage beim Landkreis betr. des Labyrinthparkes, Frau Eggersdorf, positiver Bescheid
- Offizieller Baubeginn des 1.BA Kirche Turm/ Finanzierung durch: ELER-Förderung, Kirchengemeinde,
Landeskirche, Kommune, Sparkasse Uckermark, Förderkreis Alte Kirchen, Landkreis UM, DSD,
Uckermark Agrar e.G. Göritz, Kirchenkreis Uckermark + viele Spender
April 2010
Dr. U. Wolff, Religionspäd., Labyrinthologe ,Autor vieler Fachbücher arbeitet mit uns am Konzept
30.4/1.5.2010
Wettbewerbskonzerte 2. Intern. Malchower Kirchenpreis Anmeldungen / Zulassungen 61,
erstmals werden neben den Haupt- und Motivationspreisen 2 Sonderpreise vergeben: einen – gestiftet von der Sparkasse Uckermark für Orgel, einen zweiten – gestiftet von der Uckermärkischen Kulturagentur gGmbH – für das beste Ensemble
- Preisträgerkonzert in Schenkenberg,
als Ehrengast Bischof der Ev.-luther. Kirche Stettin-Breslau Ryszard Bogusz / Pl.
13.6.2010
Turmbekrönung in Malchow, Festgottesdienst mit Bischof Bogusz und Dr. W. Hüffmeier (Präsident G.-A.-Werk), unter den hunderten Gästen befindet sich auch der ehemalige Pfr. Kurt Zellmer, eindrucksvoll schildert er die schwierigen Umstände seiner Amtszeit
14.–18.6.2010
Außenplanung Labyrinthpark führte die Fachhochschule Eberswalde durch, mit einem
1-wöchigemWorkshop ungarischer Studenten aus Gödöllö mit Prof. Gabor Onodi und Frau Susanne Hempp , Interner Wettbewerb mit 4 Arbeitsgruppen für die Gestaltung des Parks, 6-eckigen Stern als begehbares Labyrinth im Fußboden der Malchower Kirche, aufgenommen vom Giebeldreieck des Wohnhaus Schultz in Göritz
08.07.2010
Der Trompeter Joachim Schäfer (Dresden) und das Preussische Kammerorchester Prenzlau musizieren in der Göritzer Kirche zugunsten der Malchower Kirche
Nov. 2010
Kreissynode – Kirchenkreis beteiligt sich mit 50.000,00 € am Projekt Malchower Labyrinthpark
29.11.2010
Konzeption Labyrinthpark wird im Regionalausschuss der LAG Uckermark e. V. vorgestellt, begeistert aufgenommen
Advent 2010
erstmalig hängt am Turm der Malchower Kirche ein Herrnhuter Stern
Winter 2011
Die Finanzierung der BA II und III der Kirche geraten ins Wackeln. In Aussicht gestellte Fördermittel der Landeskirche und des Landkreises werden nicht ausgereicht. Grund ist u.a., dass die Dienstpost zwischen Kirchengemeinde und Konsistorium in den wesentlichen Tagen der Entscheidung mehrere Wochen in der Superintendentur Prenzlau unbearbeitet liegen bleibt.
Frühjahr 2011
der Bau kann Dank der Solidarität der Kirchengemeinden des Pfarrsprengels Schönfeld fortgesetzt werden, die weitere Gelder zur Verfügung stellen
20/21.05.2011
Wettbewerbskonzerte zum 3. Intern. Malchower Kirchenpreis Anmeldungen 69/ zugel.55
23.06.2011
Projekt Malchower Kirche /Labyrinthpark erhält Preis der Stiftung KIBA. Der Preis wird uns feierlich in Rostock auf dem Evangelischen Kirchenbautag durch den Bundeskulturstaatsminister Neumann überreicht, in seiner Laudatio würdigt der Präsident des Evangelischen Kirchenbautages Hauptpastor Helge Adolphsen das in Deutschland einzigartige Projekt einer Kirche im Labyrinthpark.
29.06.2011
BA II und III: Kirchenschiff und Innenraum, Finanzierung durch: ELER, Kommune, Sparkasse UM, DSD, Kirchenkreis, UEK u. Kirchengemeinde, Uckermark Agrar e.G.Göritz, Spenden, Gustav-Adolf-Werk (GAW), Landkreis. Die Kirchengemeinde nimmt ein Darlehen auf, das GAW (Projekt innerdeutsche Diaspora) kann sich durch Spenden anderer Kirchengemeinden beteiligen, u.a. die Kirchengemeinde Berlin –Lankwitz bestimmt ihren Basar – Erlös für Malchow
02.07.2011
Andacht in der Kirche Malchow anlässlich des 5. Stiftungstages
02.07.2011
3. Preisträgerkonzert in Göritz, Ehrengast Generalsuperintendentin Heilgard Asmus / Potsdam
Aug./Sept. 11
Bei den Restaurierungsarbeiten in der Kirche werden eine Vielzahl zum Teil mittelalterlicher einzigartiger Wandmalereien gefunden, die Arbeiten insgesamt kommen ins Stocken, da die Befunde erst gesichert und deren „Zukunft“ geklärt werden müssen, außerdem entstehen zusätzliche Kosten von ca. 30 000 €. Die Sparkasse Uckermark zeigt sich erneut sehr großzügig. Abermals finanzieren die Kirchengemeinden des Pfarrsprengels und der Landkreis Uckermark.
Der Kirchenkreis Uckermark führt 2011 unverbrauchte Bauzuweisungen in die Rücklage. Auf eine später gestellte Anfrage (Frühjahr 2012) reagiert er ablehnend ohne Angaben von Gründen.
26.10.2011ff. Gemeindeveranstaltungen und Planungen mit dem Innsbrucker Labyrinthologen Gernot Candolini in Göritz und Malchow, Gabi Brennenstuhl, Kathrin Lehnhardt und Manuela Barnewske nehmen an einem Seminar von Candolini im Priorat St.Benedikt bei Damme /Westfalen teil
08.11.2011 Treffen und Austausch mit Mitgliedern des Fördervereins „Knöpfchen e.V. Strehlow“, der Verein hat sich zur Aufgabe gestellt, diakonische Einrichtungen und Initiativen in der Uckermark finanziell zu unterstützen. Durch Sammlung und Verkauf von gebrauchter Kinderbekleidung sollen durch den Erlös Projekte unterstützt werden. Angedacht ist, eine „Zweigstelle“ im Speicher des Malchower Labyrinthparkes einzurichten, die Mitglieder unterbreiten uns die Idee, Steine des Sternlabyrinthes namensgebunden zu verkaufen
14.11.2011
Start mit der Aktion / Verkauf „ Steine für den Stern“ für das Sternlabyrinth im Fußboden der Kirche
Der Gemeindekirchenrat beschließt den Finanzierungsplan für den Malchower Labyrinthpark über knapp 800 000 €. (ELER-Mittel, Kassengemeinschaft Schönfeld, Dieter und Elisabeth Boeck-Stiftung, Landkreis Uckermark, Carl Büchsel – Stiftung, Förderkreis Ev. Kinder- und Jugendarbeit Klockow, Landeskirche „Missionarischer Aufbruch“, Kirchenkreis Uckermark, ENERTRAG AG Dauerthal)
Jan.2012
Mit dem neuen Jahr laufen die Sanierungsarbeiten an der Kirche auf Hochtouren. Folgende Firmen sind in Malchow beteiligt: Baudenkmalpflege GmbH&Co:KG , Heizung Ninnemann +Postier GmbH Schönfeld, Elektromeister Martin Völz Prenzlau, Bautischlerei Arnold Trunz Polßen, Restauratorin Sylvia Koch Berlin, Tischlerei Nimz GmbH Angemünde, Statiker Popper –Holzgutachten, Glockentechnik Schmidt Berlin, Archäologe Dr. Roeder, Gerüstbau Prenzlau Wagner, Fa. Dachbau Prenzlau, Uni Keramik Großräschen, Christian Bressler Angermünde, Multibeton GmbH Troisdorf-Sich. Über den gesamten Zeitraum der Kirchensanierung arbeiten als Helfer M.+B.Hering, B.+ I.Pankow, N.Mähling, L.Grünberg, D.Urbicht, S.+ A.Flemming, J.Obst, F.Mähling, J.Hollenbänders, M.Meinke, T.Müller, H.Schröder und S.Klein, später kommt Waltraut Radke dazu
22.02.2012
GKR unterzeichnet Architektenvertrag „Speicher“ mit Frau Bettina Krassuski Angermünde, Labyrinthpark Malchow- Freianlagenplanung mit dem Landschaftsarchitekten Thorsten Hinze von der Fa. Simons & Hinze GbR Berlin.
19.04.2012
Offizieller 1.Spatenanstich + Baubeginn für den Malchower Labyrinthpark im Beisein von Kindergarten und Schule Göritz sowie vielen Menschen, im Vorfeld gab es unzählige Termine bei Behörden zur Klärung der Überfahrten für die hinter dem künftigen Labyrinthpark liegenden Grundstücke. Außerdem musste eine neue Wasserleitung gelegt werden, Grundstücke für den Parkplatz getauscht werden.
4.u.5.05.2012
Wettbewerbskonzerte zum 4. Intern. Malchower Kirchenpreis Anmeldung 71/ zugelassen 57
Neben den Haupt-, Sonder- und Motivationspreisen wird einmalig ein „Sonderpreis anlässlich der Einweihung der Malchower Kirche“ von den Geschwistern Flohr – Malchow gestiftet,
- Juni 2012 der Malchower Taufengel kehrt in die Kirche zurück, hängt von nun an über dem Glasstern des Sternlabyrinthes
16.06. 2012
4. Preisträgerkonzert in der Göritzer Kirche, Ehrengast Dr. Markus Dröge, Bischof der Ev. Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
- Einweihung der Kirche Malchow durch Bischof Dr. Markus Dröge, Gerd Kohli übergibt an Irmtraut Peick symbolisch die Schlüssel der Kirche, die Altargeräte werden in die Kirche getragen. Die Leuchter und das Kreuz sind von Dorothee Stoldt und Sigrun Flohr (beide Malchow) gestiftet, die Altarbibel von der badischen Partnergemeinde Lützelsachsen, die Altardecke ist angefertigt von Maja Kulakowa aus Livani / Lettland
Ab diesem Tag läutet jeden Tag um 12 und um 18 Uhr die Glocke der Malchower Kirche. Die
Elektrifizierung des Geläuts hat die Carl Büchsel – Stiftung finanziert.
Sommer 2012
In die Kirche zieht Gemeindeleben ein, der Schulanfängergottesdienst findet am 4. August statt, verbunden mit der ersten Taufe (Alina Kister), der bekannte ostpreussische Schriftsteller Arno Surminski liest aus seinem neuen Roman der Zeitgeschichte „Die Frauen von Palmnicken“
ab Sept. 2012
gibt es jeden Freitag um 18 Uhr eine Andacht zum Wochenschluss, sie wird vor allem von Mitgliedern der
Gemeindekirchenräte gehalten, auch im Winter bei Kälte und Dunkelheit kommen Besucher
- das 1. Malchower Talentforum findet statt, Idee + Initiative von Jürgen Bischof aus Prenzlau, Talente aus
der Uckermark und der Uecker-Randow-Region musizieren mit dem Preussischen Kammerorchester Prenzlau
Advent 2012
Start mit der Aktion / Verkauf „Steine für Chartres“, die über 1000 Wegsteine des Chartres – Labyrinthes werden zur Finanzierung des Parkes personengebunden verkauft
- 100 Menschen versammeln sich um Mitternacht zur „Christnacht am Christusstern“ in der Malchower
Kirche, der Weg durch das Sternlabyrinth ist mit hunderten Kerzen erleuchtet
Januar 2012 /13
Sparkasse Uckermark (Vorstand W. Janitschke), Fond des Ministerpräsidenten Landes Brandenburg (Lotteriemittel), Ministerium für Wirtschaft / Europa und die ENERTRAG AG Dauerthal fördern die Ausstattung / Inventar des Parkes, Speicher usw.
- Frank Tietschert aus Carmzow beginnt als Ltr. des Malchower Labyrinthparkes seine Tätigkeit. Mit viel
Engagement und Einsatz wird er ehrenamtlich von Gaby Brennenstuhl unterstützt
Frühjahr 2013
nach einem langen Winter laufen die Arbeiten am Malchower Labyrinthpark auf Hochtouren an.
Folgende Firmen sind neben den schon genannten (Kirche) beteiligt: Perga-Köppen &Nix GbR Prenzlau, Elektro Mahnke Schmölln, Heizungsbau Asmus Prenzlau, Erste Prenzlauer Maler GmbH, Einbauküchen PZ ROLOTEC Prenzlau, CCN Richter Schwedt, Landschaftsbau Matwich Prenzlau, Möbelwerke Prenzlau, dankbar nehmen wir auch die Hilfe der landwirtschaftlichen Betriebe an, die bei uns Pächter sind
Ostern 2013
Osternacht in Malchow, über hundert Besucher, für den plötzlich erkrankten Pfr. Dietz leiten Pfr. W. Schneider (Nechlin) und Frau G. Dietz die Osternacht, Jugendliche und der Singkreis gestalten sie aus
26.u.27.04.13
Wettbewerbskonzerte zum 5.Internationalen Malchower Kirchenpreis Anmeldung 83 / zugelassen 57 ein neuer Sonderpreis wird gestiftet, erstmalig aus Polen – vom Stettiner Rotary – Club
Anfang Mai 2013
Gerd Kohli aus Klockow ist 20 Jahre im Pfarrsprengel Schönfeld „Bauleiter“, nach dem er Pfarrhaus, Gemeindehäuser und mehrere Kirchen restaurierte, bezeichnet er die Umsetzung des Projektes „Malchower Labyrinthpark“ als die größte Herausforderung bisher
Mitte Mai
die Öffentlichkeitsarbeit läuft auf Hochtouren, u.a. werden 30 000 Flyer gedruckt, gefaltet und mit Einlegern versehen, das ist nur möglich Dank der Hilfe vieler Gemeindeglieder, fast 18 000 Flyer erscheinen als Beilage in den Kirchenzeitungen von Berlin-Brandenburg – schlesische Oberlausitz und Mecklenburg – Vorpommern
- Projekttag der „Goethe Grundschule Göritz“ im Malchower Labyrinthpark, der „Eberswalder Wunderkreis“ wird errichtet und zum Schluß begeistert durchrannt
6.06.2013
anlässlich der Eröffnung des Labyrinthparkes ist Gerhard Schöne zu Gast
7.06.2013
Mag. Gernot Candolini aus Innsbruck hält die Andacht am Freitag – Abend und anschließend einen Vortrag, im zur Kirche benachbarten Kirchenzelt folgt der Begrüßungsabend zum 8.Stiftungstag
- Seminartag mit Gernot Candolini „Die Labyrinthe in Malchow – ihre Bedeutung und Funktion“
8.06.2013
Preisträgerkonzert in der Göritzer Kirche, Ehrengast: Helge Adolphsen, Hauptpastor em.
9.06.2013
Festgottesdienst anlässlich der Eröffnung des Malchower Labyrinthparkes, Predigt Helge Adolphsen,
Prof. Onodi aus Gödöllö (Ungarn) und Carsten Nöhr Larsen aus Kalvehave (Dänemark) halten die Lesungen und der brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck spricht ein Grusswort, Kinder aus Gemeindegruppen, Konfirmanden und Schüler der Goethe Grundschule Göritz gestalten den Gottesdienst, ebf. der Singkreis Schönfeld unter Kantor Hannes Ludwig aus Prenzlau und die Bläser unter Ltg. von Reinhard Henkys (Wallmow), Ute Eisinger (Kirchmeisterin des Pfarrsprengels Schönfeld) übergibt den Schlüssel für das restaurierte Speichergebäude an Frank Tietschert, im Gottesdienst und durch die verschiedenen Gottesdienstorte wird ein von Ronald Schröder (Metallbau + Kunstschmiede Schlepkow) angefertigtes Kreuz mit dem Sternlabyrinth getragen, es findet seinen endgültigen Platz im Speichercafe, der Tag endet mit einem Konzert für Familien, ausgeführt von den „Uecker – Randow – Sinfonies unter der Ltg. von Constantin Simion
Von nun an erwartet der Park seine Gäste !
Bei jedem Durchlesen fielen uns wieder neue Etappen ein. Wir bitten um Verzeihung für alle Unvollständigkeiten! Wir danken Allen, die uns auf diesem Weg begleitet haben!
– Der Gemeindekirchenrat Göritz –
Gottes Kraft geht alle Wege mit(Alfred Delp)
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10. Internationaler Malchower Kirchenpreis
Glückwünsche aus „aller“ Welt zum Jubiläum
Die Musikwelt schaut auf das uckermärkische Malchow !
Es geht um etwas ganz anderes von Ines Eichhorn
Das entlegene und beschauliche Malchow am Rande der Uckermark zog uns bereits zum dritten Mal in seinen Bann, um die anspruchsvollen musikalischen Beiträge im Rahmen des „Internationalen Kirchenpreises“ zu genießen. Während im Jahr der Austragung 2009 nur 34 Solisten und Ensembles dabei- waren, sind es in folgenden Jahren so viele Bewerber gewesen, dass man – bei noch so viel Wohlwollen – einige auf das kommende Jahr vertrösten musste. Doch auf die Zahl kommt es nicht an. Es geht um etwas ganz anderes.
- Wir Gäste erleben eine einladende und warmherzige Atmosphäre in der Malchower Feldsteinkirche.
- Uns wird musikalischer Hochgenuss in einer Vielfalt und Offenheit geboten, wie es in anderen Wettbewerben nicht denkbar ist.
- Wir tauchen in eine Welt, in der Sprachbarrieren durch die Sprache der Töne aufgehoben sind.
- Wir erahnen die hohe Qualität der Beiträge und empfinden Respekt und Achtung vor dem Können der Musizierenden.
In Malchow werden Leistung und Mühe, Ausstrahlung und Fortschritt gewürdigt. Der Wettbewerb fordert heraus, sich mit jungen Musikliebhabern zu messen. Er motiviert sanft, auch wenn es zu einem Preis nicht gereicht hat. – Nach Ansicht Martin Luthers geht jedoch keiner mit leeren Händen nach Hause, denn „Musik ist ein reines Geschenk und eine Gabe Gottes, sie vertreibt den Teufel, sie macht die Leute fröhlich und man vergisst über sie alle Laster.“ In diesem Sinne freuen wir uns auf weitere musikalische Gottesgaben.
Dank gilt all jenen, die sich mit Kopf, Herz und Hand Jahr für Jahr für das Gelingen dieses eindrucksvollen Projekts eingesetzt haben und es sicherlich weiterhin tun werden.
(Ines Eichhorn, Bergholz – Meyenburg bei Schwedt, Mutter von Jonathan Eichorn, mehrfacher Teilnehmer am Wettbewerb)
Ich bewundere tolle Organisation von Dawid Kostrzewa
Es ist unglaublich, dass es schon zehnte Mal war. Ich habe noch frisch in Gedanken meinen ersten Weg nach Göritz über gold gemalte Felder von Raps. Ich habe immer noch vor den Augen Pfarrer Thomas Dietz, der mich so herzlich begrüßt hat, als wir seit Jahren nahe Bekannten wären, obwohl er mich zum ersten Mal sah. Ich bewunderte und immer bewundere tolle Organisation und Vorbereitung des Wettbewerbs, in der nicht nur Pfarrer mit seiner Nächsten engagiert ist, sondern die ganze Gemeinsamkeit. Ich war für diese erste Einladung sehr Dankbar, es war aber auch Angst, ob ich sprachlich zurechtkomme. Ein Jurymitglied zu sein war für mich auch eine ganz neue Herausforderung. Auch hier hat sich erwiesen, dass Musik jede Grenze überwindet. – Ja, und jetzt zur Musik. So einen Wettbewerb gibt es nirgendwo mehr. Er ist einzigartig. Von kleinen Kinder bis Erwachsene, von Anfänger bis fast Profis, von Orgel bis Schlagzeug. Und Motivation ist am meistens immer dieselbe, Spass von Musizieren. Besonders begeistert bin ich für die Ensembles von Jugendlichen, die nicht in Virtual Reality verliebt sind, sondern Lust haben zusammen Musik zu machen . Ich hoffe, dass Malchower Kirchenpreis für alle, die an dem teilgenommen haben, ein wichtiges Zeichen blieb und dass sie Musik nicht nur weiter machen aber auch mehr und mehr lieben.
(Dawid Kostrzewa, Szczecin / Stettin -1.Hornist der Stettiner Philharmonie
und Mitglied der Jury des Wettbewerbs)
Eine großartige kulturelle Initiative von Prof .Dr. Malgorzata Klorek
Der Internationale Malchower Kirchenpreis ist eine großartige kulturelle Initiative, die deutsch-polnische Grenzgebiete verbindet. Es bietet eine Chance talentierte Kinder und Jugendliche zu fördern, ermöglicht den Erfahrungsaustausch und motiviert Teilnehmern weiter an Erfolgen zu arbeiten. Die Solisten und Bands spielen zusammen, was wertvoll ist und unterscheidet diesen Wettbewerb von anderen, daher kommt große Popularität dieses Unternehmens. Der Wettbewerb ist immer perfekt organisiert. Es ist mir große Ehre über sehr berühmten Wettbewerb, der Markenzeichen von Malchow bekam zu schreiben. Ich gratuliere den Organisatoren und wünsche Ihnen weitere Auflagen dieses hervorragenden Wettbewerbs. (Prof. Dr. Malgorzata Klorek, Leiterin der Orgelklasse an der Hochschule für Musik Szczecin / Stettin)
Viele meiner Freunde…von Eric Hackbarth
Mit dem Jubiläum des 10. Kirchenpreis zeigt sich dieser nicht nur sehr traditionsreich sondern auch als ein langer angenehmer Teil meiner noch jungen Geschichte. Viele meiner Freunde waren bereits auf meine Empfehlung hin Teilnehmer und glauben so wie ich, dass das Musizieren in den vielfältigsten Kategorien für die Malchower Kirche und Gemeinde Göritz ein sehr schöner und fördernder Bestandteil der dadurch international bekannten gewordenen Region ist. Sie bietet den angehenden Musikern einen Ort für neue Bekanntschaften die oft zu herzlichen Freundschaften zusammenwachsen. Denn der Erhalt solcher Projekte ist nicht nur die gute Nutzung seiner Zeit man gibt ihr zusätzlich auch einen inhaltlichen Sinn: diese Zeit mit lieben Menschen und belebender Aufregung zu durchleben. Da es aber meines Erachtens auch wenig Sinn gibt, über Musik zu sprechen, möchte ich es jedem ans Herz legen sie sich einfach anzuhören. So wie die Religion schließlich den Menschen formt, machen die Menschen den farbigen Klang, welche den Wettbewerb mit Musik und Leben erweckt und ich hoffe, dass diese 10- jährige Geschichte in Zukunft weiterhin bestehend auch diese bunter machen wird! Danke!
(Erik Hackbarth, Neustrelitz, mehrfacher Teilnehmer)
„Was bei den Menschen unmöglich ist, ist bei Gott möglich!“
von Gunars Lurins
Liebe Freunde! Livani (Lettland) 20.5.18
“Was bei den Menschen nicht möglich ist, ist angänglich bei dem Gott…”
Dieses Jahr ist ein besonderes Jahr für unsere Jekabs Graubins Livaner Musik und Kunstschule und Preiler Musik und Kunstschule anlässlich der Freundschaft mit Schönfelder ev. Luth. Gemeinde in Deutschland. Das ist eine Freundschaft und Zusammenwirkung im Laufe der zehn Jahre. Dafür sind wir echt freudig und genungtung. Jeder Frühling 8 Schüler aus unserer Schulen werden auffordern, an dem internationalen Wettbewerb in Malchower der jungen Musiker teilzunehmen. – Wie ist es, wenn du zu diesem Wettbewerb gehst? Das ist so- du weißt doch, das du erwartend bist. Das ist die Freude des Erlebnisses, weil du etwas Neues und Ungewöhnliches siehst, hörst und fühlst. Du findest neue Freunde, das Lächeln wird breiter, die Augen leuchtender, der Rücken gerader. Wir werden freundlicher, können mit selbstverständlichen Augen in die weite Welt anblicken. Wir sind stolz darauf, dass wir solche Freunde haben, die sich um uns völlig kümmern – sowohl emotional, als auch material unterstüzen.
Unsere Kinder haben eine Möglichkeit, nicht nur in schönen und aufgeräumten Kirchen aufzutreten, sondern auch an den Gottesdiensten teilzunehmen. Das alles stärken und vereinigen uns.
Wir sind dankbar dafür, dass unsere Kinder positive Impressionen gehabt haben von euch organisierten Ausflügen. Von euch erziehlten gute Emotionen wiederspielen sich in der Darbietung unserer Kinder. Weil die Musik ist die Sprache der Seele und ist die Antwort euren liebenden Herzen.
Wir bezeigen unsere Dankbarkeit jedem, der mit seinem Herzen und Händen für die Stabilität dieser Freundschaft im Laufe 10 Jahre teilgenommen haben.
Ein besonderer Dank dem Pfarrer Thomass Dietz und seiner schönen Familie. Wir bedanken uns recht herzlich den lieben Freunden Ursula und Rüdiger Schossig für die schonen Abende in ihrem Landhaus.
Wir sprechen unseren Dank allen deutshen Freunden aus. Einen schönen Dank möchten wir auch unserer Lehrerin und Dolmetscherin Gaida Zieda, die niemal ihre Hilfe versagt und hat immer für unsere Zusammenarbeit und Freundschaft Interesse.
Es gibt viele Wege, auf denen man kommen kann, um die kennenlernen. Wir könnten einanderen vorbeigehen niemals uz treffen. Doch – wir sind uns getroffen. In der rechten Zeit und in auf rechten Ort!
Das ist wie ein Gotteswunder! Wirklich!
Werden wir Glauben und lassen wir auf den Gotteswille!
Hochachtungsvoll der Direktor der Livaner Jekabs Graubins Musik- und Kunstschule Gunars Lurins, Musiklehrerin Maija Klescevska
Es ist ein ganz besonderer und beliebter Wettbewerb von Christiane Krüger
Der Internationale Malchower Kirchenpreis ist ein Treffen unterschiedlicher Nationen. Ein Treffen junger Musiker mit hohem künstlerischen Anspruch, viel jugendlicher Professionalität und stets überraschender Vielfalt. Aber vor allem ist der Malchower Kirchenpreis ein Wettstreit, bei welchem es keine Verlierer gibt! Und das unabhängig von Haupt-Sonder- oder Motivationspreisen. Jeder, der an diesem Wettbewerb teilnahm, profitierte bereits im Vorfeld durch seine eigenen Anstrengungen und Vorbereitungen.Die Kinder und Jugendlichen kommen begeistert nach Malchow. Liegt es an der familiären Freundlichkeit und Fürsorge oder daran, in jedem Kind und Jugendlichen den Menschen mit der Lust und Freude am Musizieren wertzuschätzen? Die KMS Uecker-Randow ist von Anfang an mit inzwischen rund 100 Teilnehmern dabei gewesen. In jedem Jahr durften sich Schüler über Preise freuen. Rund 50 Schüler unserer Kreismusikschule zählten bisher zu den Preisträgern. Und begeistert melden sich in jedem Jahr neue Teilnehmer an. Das spricht für sich. Der Internationale Malchower Kirchenpreis ist ein Wettbewerb mit einem Erfolgsrezept, welches seines Gleichen sucht. Ein großer Dank gilt den den Organisatoren, Stiftern, Juroren und Helfern! Wir wollen auch weiterhin gerne dabei sein.
(Christiane Krüger, Ueckermünde – Direktorin der Kreismusikschule Uecker-Randow)
Ein wunderbares, musikintensives Wochenende von Anke Schulz
Seit einigen Jahren habe ich die Freude, beim Internationalen Malchower Kirchenpreis
als Mitglied der Jury ein wunderbares, musikintensives Wochenende zu erleben, bei dem sich junge Talente aus dem In- und Ausland zusammenfinden, um sich mit ihrer Musik vorzustellen.„Keine Kunst wirkt auf den Menschen so unmittelbar, so tief wie die Musik“ lautet ein Zitat von Arthur Schopenhauer. Und so geht es allen, die bei diesem ganz besonderen Wettbewerb dabei sind, ob als Musizierende oder als Zuhörer. Das Format des Wettbewerbes ist ungewöhnlich, einmalig und deshalb so faszinierend: unabhängig von Instrument, Alter, ob als Solist oder im Ensemble, was zählt und überzeugt ist neben dem Können die Ausstrahlung und die Freude der Wettbewerbsteilnehmer am Musizieren und an der „eigenen Musik“.
Meine herzlichsten Glückwünsche und Gratulation zum Jubiläum, und meine Hochachtung vor dem außergewöhnlichen Konzept des Wettbewerbes, der junge Menschen motiviert, fördert und beschenkt.
(Anke Schulz, Musikpädagogin und Kirchenmusikerin in Ueckermünde)
10 Jahre „Internationaler Malchower Kirchenpreis“von Ursula Schossig
– das heißt: 10 Jahre wunderbare Konzerte junger Musiker im Alter von 6 – 20 Jahren und
– 10 Jahre wunderbare freundschaftliche Begegnungen mit jungen Musikern und ihren Lehrern aus
Polen, Lettland und Deutschland!
Man kommt aus dem Schwärmen nicht heraus, hat man es erst einmal 1 ½ Tage „mitgemacht“:
das heißt 1 ½ Tage kostenlose (Wettbewerbs-)Konzerte junger Geiger, Bratscher, Cellisten,
Pianisten, Trompeter, Fagottisten, Hornisten, Gitarristen, Sänger, Organisten, Akkordeonisten,
Flötisten, Klarinettisten, solistisch und in Ensembles.
Das ist für die Zuhörer ein fantastisches Erlebnis,…und man versteht nicht, warum nicht mehr
Interessierte aus unserer Region diese Möglichkeit in Anspruch nehmen. – Für die Jury, die sich
nicht nur aus deutschen und polnischen Musikern, Musiklehrern, sondern auch aus Vertretern unseres
Pfarrsprengels und der „Carl Büchsel – Stiftung unseres Pfarrsprengels zusammensetzt, ist es nicht
nur pures Vergnügen, sondern eine sehr verantwortungsvolle, oft schwierige Aufgabe. Es
gilt, von den vielen, unglaublich sehr guten jungen Musikern, diejenigen zu be-
nennen, die erste und Sonderpreise erhalten werden. Und nicht nur einmal finan-
zierten Jurymitglieder zusätzliche Preise. – Wie es der Titel des Preises schon sagt, ist unser
Wettbewerb einer im Rahmen unserer evangelischen Kirchengemeinde und kein Wettbewerb
„Jugend musiziert“ (an dem viel der jungen Musiker auch teilnehmen).
Daher wird u.a. auch die christliche Aussage des Musizierens bewertet. Das
scheint mir, in Bezug auf unsere christliche Kultur und das Berühren der Seele
durch Musik nicht so schwierig zu sein, wie es manchem scheinen mag.
Das Preisträgerkonzert findet jährlich im Rahmen der Stiftungstage der „Carl –
Büchsel – Stiftung“ , etwa 6 Wochen nach dem Wettbewerb statt. In diesem Jahr
wird es am Sonnabend, dem 9. Juni, 18 Uhr, in der Kirche in Schenkenberg sein.
Jedes Jahr sammeln wir, besonders zu den Erntedankgottesdiensten unseres
Pfarrsprengels, Geld für die Unterstützung unserer lettischen Partnergemeinden
Livani und Preili. Damit und mit der Unterstützung der „Carl Büchsel – Stiftung“werden die
Reisen und Aufwendungen für die Unterbringung der Letten finanziert.
Der „Malchower Kirchenpreis“ wird dankenswerterweise auch von
der Sparkasse Uckermark, der Uckermärkischen Konzertagentur Prenzlau, dem
Lions-Club Stettin und der Gryphius-Stiftung Stettin mit Sonderpreisen unter-
stützt. Dank und Bewunderung gilt allen in unserem Pfarrsprengel, die sich überaus
engagiert an der Vorbereitung – Anmeldungen sortieren, Aufstellen und Drucken
der Reihenfolge des Programms – und dessen Durchführung –
Einlassdienste, kulinarische und organisatorische Betreuung an den Wettbewerbs-
tagen und speziell der Letten im Wanderhaus Carmzow – beteiligen!
Es ist neben dem Kunstgenuss ein wunderbares Gemeinschaft Erleben über alle –
auch sprachlichen – Schranken hinweg.
(Ursula Schossig, Neuenfeld – Mitglied des Gemeindekirchenrates, entwickelte wesentlich das Konzept des Musikwettbewerbes und trägt bis heute maßgeblich an der Organisation bei)
Als ich durch Malchow kam und die ruinöse Kirche sah….
von Dr. Reinhard Müller-Zetzsche
Im Sommer des Jahres 2000, kurz nach meinem Dienstbeginn in Prenzlau, fuhr ich auf der B 109 nach Pasewalk. Als ich durch Malchow kam und die ruinöse Kirche sah, schickte ich ein kleines Stoßgebet zum Himmel: Lieber Gott, lass das hier schon Vorpommern sein. Zu Hause verriet mir die Karte, dass meine Hoffnung fehl ging. Oh weh! Was sollte man da noch machen? Bald stellte ich fest, dass die aktive Kirchengemeinde ohnehin ihren Schwerpunkt in Göritz hatte. Aus meiner Sicht und auch aus der des damals zuständigen Pfarrers kam kaum etwas anderes in Frage, als die Ruine aufzugeben. Sie stand ja schon viele Jahre leer.
Eine Chance für das alte Gemäuer ergab sich, als die Dörfer dem Pfarrsprengel Schönfeld zugeordnet wurden. Denn da wurden mehrere Ideen und viele Emotionen mit einander verknüpft. Während ich den tollen Gedanken eines musikalischen Wettbewerbs ganz rational der Göritzer Kirche zugeordnet hätte, sollte es aus Sicht des Pfarrers und des GKR unbedingt Malchow sein. Und siehe da: Wer wagt, gewinnt. Steht zwar nicht in der Bibel, stimmt aber doch. Eine üppige Förderung wurde möglich durch das geschickt geschnürte Paket. Glückwunsch an alle Beteiligten! Selten habe ich mich so über eine meiner Fehleinschätzungen gefreut. Nun ist nicht nur die Kirche gerettet, sondern ein weithin bekannter Musiktreffpunkt entstanden.
(Dr. Reinhart Müller-Zetzsche, Superintendent des Ev. Kirchenkreises Uckermark)
Ein Musikmarathon der Superlative von Oliver Spitza+
57 lettische, polnische und deutsche Talente und Ensemble stellen sich an zwei Tagen der Jury des 5. Internationalen Malchower Musikpreises vor.
Göritz. Ein solches Geburtstagsständchen dürfte Eckhard Maronn noch nie erhalten haben: Über drei Stunden Musik auf höchstem Niveau. Für den nun 78-jährigen Professor aus Kamieniec aber am Freitag mehr als ein Geburtstagsgruß, denn er gehörte der neunköpfigen Jury des 5. Internationalen Malchower Kirchenpreises an. Und am Freitag und Sonnabend fanden die Wettbewerbskonzerte in der Göritzer Kirche statt. „Geburtstagskind“ Professor Maronn hatte selbst ein Geschenk mitgebracht. Dank seiner guten Beziehungen zum Rotaryclub Stettin konnte ein sechster Hauptpreis zur freien Vergabe ausgelobt werden. Aber selbst wenn es 10, 20 oder 30 Hauptpreise zu verteilen gäbe – die Jury dürfte dennoch vor einer schier unlösbaren Aufgabe stehen. So hoch war das diesjährige Niveau, so unterschiedlich aber auch die Zusammensetzung im Alter und in der musikalischen Bandbreite. – Den Auftakt am Freitagnachmittag machten natürlich die „Lokalmatadoren“ von der Kita „Gänseblümchen“ in Göritz, die zehn Steppkes sangen – unterstützt von ihren Erzieherinnen – Frühlings- und Regenlieder. Das zauberte den Gästen ein Lächeln ins Gesicht, aber danach ging es auf einem ganz anderen Niveau weiter. Denn der Freitag war vor allem den Stettiner Gästen reserviert. Und die Polen schickten außerordentliche Talente, zum Teil schon hoch dekoriert bei verschiedenen Wettbewerben, zu diesem Malchower Kirchenpreis. Immer wenn man dachte, das kann ja eigentlich gar nicht mehr überboten werden, heimste der nachfolgende Starter noch mehr Beifall sein. Einziger deutscher Solist am Freitag war Florian Wellhöfer aus Seehausen. Der 13-Jährige spielt seit sechs Jahren Klavier und nimmt zudem bei Kreiskantor Hannes Ludwig Orgelunterricht. Der Achtklässler aus der Freien Naturschule Prenzlau mit dem Berufswunsch Tierarzt startete erstmals in Göritz und brachte seine Variationen zu Bach und Mozart auf der Orgel sicher „über die Bühne“. – Insgesamt 57 von über 80 Anmeldungen hatte die Jury unter Leitung von Gudrun Dietz diesmal zum Wettbewerb zugelassen, darunter Talente aus der ganzen Uckermark und Vorpommern sowie Polen und Lettland. „Es ist schön, dass der Wettbewerb einen festen Platz in der Region und darüber hinaus gefunden hat“, freute sich Pfarrer Thomas Dietz, der den über 40 Helfern vor und hinter den Kulissen dankte, ohne die ein solcher Musikmarathon gar nicht realisierbar wäre. Die Moderation an beiden Tagen hatte diesmal Chorsänger Jürgen Zur aus Pasewalk übernommen.
(Oliva Spitza+, Prenzlau – Redakteur beim Uckermarkurier,
Anmerkung der Redaktion: Dies ist der einzige Beitrag, der nicht aktuell ist. Wir drucken ihn aus Dankbarkeit Herrn Spitza gegenüber ab. Vom Jahre 2009 bis zum Jahre 2013 berichtete Herr Spitza über alle Wettbewerbs- und Preisträgerkonzerte des Malchower Kirchenpreises. Durch die begeisternde Art der Berichterstattung trug er wesentlich zur Bekanntheit des Wettbewerbs bei. Oliva Spitza starb am 10.Dezember 2013 in Prenzlau.)
„Es schwinden jedes Kummers Falten, solang des Liedes Zauber walten.“
von Wolfgang Janitschke
Liebe Musikfreundinnen und –freunde, zum 10. Mal findet der Internationale Malchower Kirchenpreis zur Förderung der musikalischen Kinder- und Jugenderziehung und des Orgelnachwuchses statt – vor allem Dank der „Carl Büchsel-Stiftung Uckermärkischer Kirchengemeinden Schönfeld“ mit großzügiger Förderung durch die „Werner und Marie-Luise Boeck-Stiftung“. Friedrich von Schiller würdigte solches Tun treffend im Gedicht „Die Macht des Gesanges“: „Es schwinden jedes Kummers Falten, solang des Liedes Zauber walten.“ – Von Beginn an ist die Sparkasse Uckermark Förderer dieses für unsere Region bedeutsamen Events. Zudem engagiert sich in 2018 auch erstmalig die „Stiftung Uckermärkische Orgellandschaft“ der Sparkasse für den Sonderpreis „Orgel“.
An einem der wohl größten Musikwettbewerbe im Nordosten Deutschlands beteiligen sich hoffnungsvolle junge Talente. Achtung und Anerkennung gebührt den zahlreichen Teilnehmern, die mit ihren Beiträgen das künstlerische Potenzial der Region, und darüber hinaus, aufzeigen. Sie sind ein wichtiger Zukunftsfaktor, den es gilt zu unterstützen und ihnen Raum für ihre Entwicklung zu geben. – Wir dürfen gespannt sein, womit uns die Nachwuchstalente bei den diesjährigen Preisträgerkonzerten in Malchow, Ludwigsburg und Schenkenberg verzaubern werden. Herzlichen Glückwunsch an die diesjährigen Gewinner!
Wolfgang Janitschke, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Uckermark
… das heißt auch 8 Jahre Schönfelder Musikgruppe.. von Silke Nikkel
10 Jahre Malchower Musikwettbewerb, das heißt auch 8 Jahre Schönfelder Musikgruppe, denn 2011 motivierte Frau Dietz einige Musikerinnen und einen Musiker aus den Instrumentalgruppen, am Wettbewerb teilzunehmen. Es wurden 4 Lieder einstudiert und im Musikcamp zu einem Programm zusammen gestellt. Dieses Konzept führte zum langjährigen Erfolg der Schönfelder Musikgruppe. Im ersten Auftrittsjahr dominierten die Flöten und eine Geige, rhythmisch begleitet von Gitarre und Schlagzeug. Das brachte der Gruppe gleich einen Motivationspreis ein und im Jahr 2012 gab es einen Sonderpreis. 2014 hatten zwei der Flötistinnen und der Schlagzeuger den Mut zu singen. Die christlichen Liedtexte deutlich und mit Freude vorgetragen sorgten für den Erhalt des Verkündigungspreises. Mit dem Wechsel von der Grundschule zur weiterführenden Schule und aufgrund neuer Interessen verließen einige Mädchen die Musikgruppe. Übrig blieben Carlo Christiansen, Wiebke Nikkel, Ulrike und Max Dietz. Trotz einiger Skepsis fanden sich junge Anfängerinnen aus den Gitarren- und Flötengruppen und auch Sängerinnen aus den Kindergruppen. In der neuen Besetzung dominieren die Gitarren und Gesang. Der Sound wurde rockiger. Deshalb nennen die Mitglieder und ihre Fans die Gruppe auch viel lieber “Die Band“. Seit dem Jahr 2015 spielt die jetzige Besetzung mit nur kleinen Veränderungen zusammmen. In dieser Zeit hat sich nicht nur das musikalische Können der Musiker und Musikerinnen verbessert sondern vor allem das Selbstbewusstsein und die Freude am gemeinsamen Musizieren. Völlig zurecht gewann sozusagen die zweite Generation der Musikgruppe bisher einen Motivationspreis und in diesem Jahr einen Haupt- oder Sonderpreis. Eine tolle Leistung, denn das musikalische Niveau der Konkurrenz ist deutlich gestiegen. Aber es zählen nicht nur musikalische Perfektion sondern eben auch Ausstrahlung und Musizierfreude. Schon die Anfänger haben die Chance auf Motivationspreise. Viele Preisträger bleiben dem Wettbewerb mehrere Jahre treu und manche werden Publikumslieblinge. Meine persönlichen Stars sind Bjarne Drechsler, Josef Bordhin und Max Dietz. Sie beherrschen nicht nur ihre Instrumente perfekt sondern begeistern auch mit ihren erfrischenden Auftritten. Der Schönfelder Musikwettbewerb ist auch eine wichtige Brücke zu unseren lettischen Partnergemeinden und zu unserem Nachbarland Polen. Kinder und Jugendliche aus beiden Ländern überraschen die Zuhörer immer wieder mit erstaunlichem musikalischen Können. Der Wettbewerb sorgt so schon seit vielen Jahren für einen musikalischen Hochgenuß und seit einigen Jahren in Malchow mit dem Labyrinthpark für ein wunderschönes Ambiente.
(Silke Nikkel, Baumgarten – Mutter von Wiebke Nikkel, einer mehrfachen Teilnehmerin)
Ein wunderbares Publikum von Katarina Kuszwara
Es war uns eine Ehre, Pastor Dietz in unserer Schule als Gast empfangen zu können, als sich vor zehn Jahren die Initiative zur Organisation des Internationalen Wettbewerbs Malchower Kirchenpreis für begabte Jugendliche entwickelte. Bis zum heutigen Tag zieht dieses Musikfest mehrere junge Leute an, die ihre künstlerische Fähigkeiten präsentieren. Hier erwartet uns ein wunderbares Publikum, eine großartige herzliche Atmosphäre und ein großes Engagement der Organisatoren ist in jedem Detail des Wettbewerbs zu spüren. Mit Freude sehen wir den Siegern zu, bei den die großzügigen finanziellen Preise ermöglichen sollten, bessere Instrumente zu kaufen, fachliche Unterrichtsstunden mit dem Meister zu bezahlen, bzw. an anderen ausländischen Wettbewerben teilzunehmen. Alles ist sehr wichtig, aber für uns Polen stellt Freundlichkeit, Verständnis und freundschaftliche Beziehungen, die wir von Anfang an hier erfahren, einen ebenso wertvollen Preis dar. Wir bedanken uns von ganzem Herzen! (Katarina Kuszwara, Szczecin / Stettin – Violinenlehrerin)
Das Fleckchen Erde, gehört zu den schönsten, die musikalische Wettbewerbe zu bieten haben. von Ricarda Bordihn
Sehr gern beschreibe ich in wenigen Worten, wie gern unsere Familie den alljährlichen Internationalen Kirchenpreis in Malchow besucht. Das Fleckchen Erde, an dem es stattfindet, gehört zu den schönsten, die musikalische Wettbewerbe zu bieten haben. Es liegt nicht nur an der Kirche selbst, sondern es gewährt einen entspannten Blick auf das Labyrinth und die sanierte Scheune.
Die Besucher erleben ein unglaublich breites Repertoire an musikalischen Darbietungen. Musikbegeisterung wird im Spiel oder Gesang deutlich gehört. Es liegt viel Hingabe darin. – Das Publikum, in der bis zum letzten Stuhl besetzten Kirche, honoriert mit langem Applaus und manchen „Bravo“ Rufen. Wir mögen die freundliche Atmosphäre dieser wunderbaren Veranstaltung, die Zeit für Gespräche in den Pausen im Kirchengarten bietet. An dieser Stelle wärmen uns die herzlichen Worte des Herrn Dietz, den wir als einen sehr am Menschen interessierten Pfarrer kennenlernen durften.
Wir wünschen Ihnen noch viele Jahre erfolgreiche Durchführungen des Musikwettbewerbes, welcher für junge begabte Musiker eine besondere Auftrittserfahrung bietet. Herzlichst, Ricarda Bordihn
(Ueckermünde, Mutter von Josef Bordihn, eines mehrfachen Teilnehmers)
Die Anfänge waren von planerischem Weitblick geprägt
von Prof. Eckhard Maronn
Nun haben wir bereits den 10. Wettbewerb in diesem Jahr. Die Anfänge waren von planerischem Weitblick geprägt. Es wurde eine verfallene und mutwillig zerstörte Kirche dem Pfarrsprengel zugeeignet. Die Kirche musste völlig wieder aufgebaut werden, mit Glockengeläut und einer Orgel. Das Umfeld mußte von einer Liechtensteiner Bank ersteigert werden! Unglaublich! Dann wurde es mit einem einzigartigen Labyrinth gestaltet und in eine alte Scheune auf dem Gelände wurden für Veranstaltungen notwendige Räume eingebaut.
Diese Tatsachen wären schon einzigartig, aber mit der Idee neben Andachten auch Konzerte zu veranstalten, kam die zündende Idee einen Musikwettbewerb zu organisieren. So etwas gab es noch nicht vorher in diesem Bereich Deutschlands. Die Musikschulen der Umgebung konnten Schüler entsenden, die Kinder der lettischen Partnergemeinde wurden eingeladen und die Nachbarjugend aus Stettin und Umgebung konnte auch teilnehmen, und zwar in jeder Besetzung, vom Solo, Duo bis zum Ensemble. Ohne die Unterstützung der Carl-Büchsel-Stiftung Uckermärkischer Kirchengemeinden Schönfeld, Förderung der Werner und Marie-Luise Boeck Stiftung, der Stiftung Uckermärkische Orgellandschaft (Sparkasse), der Uckermärkischen Kulturagentur, der Gutsverwaltung Schönfeld, dem Landkreis Uckermark, dem Kirchenkreis Uckermark, der Kreismusikschule Uckermark, dem Gryphius Institut (Stiftung aus Stettin) und vielen privaten Spendern wäre der Kirchenpreis nicht so bedeutend geworden. Die Juroren sind Sach- und Fachpreisrichter mit verschiedenen Richtungen. So ist es möglich die Leistungen der Bewerber und ihre Wirkung richtig zu beurteilen. Neben dem musikalischen Vortrag werden noch Ausstrahlung und Vermittlung von Lebensfreude, allgemeines persönliches Auftreten sowie „Vermittlung christlicher Glaubenshoffnung“ bewertet. – Daran kann man sehen, dass die Jury es nicht leicht hat, in den ca. 60 Wettbewerbskonzerten pro Jahr die richtigen Preisträger zu finden. Die jungen Musiker zwischen 6 und 18 Jahren sind natürlich sehr unterschiedlich. Auffallend ist bei vielen die besondere „Konzertkleidung“, und es ist nicht leicht für einige unter ihnen zum ersten Mal vor einem Publikum zu musizieren. So kommt es oft zu hinreißenden kleinen Auftritten, die bewegen. Die Motivationspreise sind für diese Anfänger eine gute Auszeichnung. Manche Bewerber allerdings haben bereits einen so hohen Standard erreicht, dass es der Jury schwer fällt, hier noch den Kirchenpreis zu zuerkennen, da schon eine gewisse „Konzertreife“ erreicht wurde. Nun freuen sich alle Jury-Mitglieder, die Organisatoren unter Gudrun Dietz und die vielen ehrenamtlichen Helfer auf das nächste Wettbewerbskonzert am 17. und 18. Mai 2019. Prof. Dr. Eckhard Maronn (Kaminiec (Pl) / Schöningen – Professor emer. für Musikwissenschaft (Akkustik) Hamburg, Mitglied der Jury)
„Gloria in excelsis Deo“ – 10 Jahre Malchower Kirchenpreis von Jürgen Bischof
Am Anfang war das Zuhören. Und ich habe sehr aufmerksam zugehört, als mir Herr Pfarrer Dietz und seine Mitstreiter vom Pfarrsprengel Schönfeld vor fast 12 Jahren das Projekt „Malchower Kirchenpreis“ vorstellten. Es war für mich eine große Ehre, dass ich zu den ersten Personen gehörte, denen das Projekt erläutert wurde. Damals war mir sofort klar, hier sind Akteure am Werk, die ein klares und schlüssiges Konzept hatten und eine Begeisterung ausstrahlten, die ansteckte – ein Wettbewerb für Kinder und Jugendliche, regional verankert und mit internationalem Anspruch, in familiärer Atmosphäre und fernab von der Betriebsamkeit und Routine anderer Wettbewerbe. Unter diesen Bedingungen war meine gewünschte Unterstützung selbstverständlich: Die Kreismusikschule Uckermark stellte den Wettbewerbs-Flügel, die Kulturagentur stiftete den Sonderpreis „Ensemble“ und initiierte das „Talentpodium“, welches jährlich im Herbst Preisträgern die Möglichkeit gibt, mit einem professionellen Ensemble – dem Preußischen Kammerorchester in der Musikkirche zu musizieren.
10 Jahre Malchower Kirchenpreis – eine Idee mit Tiefgang, ein Fest für die Sinne, ein Glück für die Region und eine wundervolle Bestimmung für die Malchower Kirche. Dafür aus allen Kehlen ein klangvolles „Gloria in excelsis Deo“.
Jürgen Bischof, Prenzlau Direktor der Kreismusikschule Uckermark
Geschäftsführender Direktor der Uckermärkischen Kulturagentur/des Preußischen Kammerorchesters
Künstlerischer Leiter und Dirigent des Uckermärkischen Konzertchores Prenzlau
Wir danken allen Verfassern für diese Beiträge! Ev. Pfarramt Schönfeld – Die Redaktion
Vorträge / Offene Briefe
Vortrag auf dem 47.IALB-Arbeitskongress Potsdam 5.9.2008
“Kirchliche Projekte im ländlichen Raum Brandenburgs – Möglichkeiten und Grenzen“
Sehr verehrte Damen und Herren,
So ein wenig bin ich heute hier Fremdkörper und Zufallserscheinung zu gleich:
Fremdkörper beruflich gesehen, als Geistlicher unter Landwirten,
Zufallserscheinung, da der örtliche Schwerpunkt dieses Arbeitskongresses in den Landkreisen Prignitz und Potsdam – Mittelmark liegt. Ich komme aus einem anderen brandenburgischen Landkreis, dem Landkreis Uckermark, der so denke ich, der Struktur des Landkreises Prignitz sehr ähnlich ist. – Ich danke, dass ich hier sprechen darf zu dem weiten Thema: „Kirchliche Projekte im ländlichen Raum Brandenburgs – Möglichkeiten und Grenzen.“
Ich bin ein Dorfpfarrer seit inzwischen 20 Jahren, ich fahre wirklich auch noch mit Pferd und Wagen und insofern kann ich keinen Gesamtüberblick über kirchliche Projekte im Land Brandenburg geben, sondern ich kann ganz allein aus meiner Erfahrung und meinem Erleben berichten. Dabei habe ich meinen Auftrag als evangelischer Geistlicher im Blick, die frohe Botschaft des Evangeliums den Menschen in unseren Dörfern zu verkünden, auf dem Lande, in einer seit der Wende 1989 / 90 sich ständig verändernden Situation und ich habe hinsichtlich des Vortragsthemas speziell im Blick jene Geschichte, die Jesus von den anvertrauten Talenten erzählt, eine bemerkenswert moderne Geschichte:
Denn es ist wie mit einem Menschen, der außer Landes ging: Er rief seine Knechte und vertraute ihnen sein Vermögen an. Dem einen gab er fünf Talente Silber, dem anderen zwei, dem dritten einen, jedem nach seiner Tüchtigkeit, und er zog fort. Sogleich ging der hin, der fünf Talente empfangen hatte, und handelte mit ihnen und gewann weitere fünf dazu. Ebenso gewann der, der zwei Talente bekommen hatte, zwei weitere dazu. Der aber ein Talent empfangen hatte, ging hin, grub ein Loch in die Erde und verbarg dort das Geld seines Herrn. Nach langer Zeit kam der Herr dieser Knechte und forderte Rechenschaft von Ihnen. Da trat der herzu, der fünf Talente empfangen hatte, legte weitere fünf dazu und sprach: “Herr, du hast mir fünf Talente anvertraut. Sieh nur, ich habe damit weitere fünf Talente dazu gewonnen.“ Da sprach sein Herr zu ihm: “Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht, du bist über wenigem treu gewesen. Ich will dich über viel setzen. Geh hinein zur Freude deines Herrn!“ Da trat auch der herzu, der ein Talent empfangen hatte, und sprach. „Herr, ich wusste, dass du ein harter Mann bist. … Ich fürchtete mich, ging hin und verbarg dein Talent in der Erde. Sieh nur, da hast du zurück, was dir gehört“. Der Herr aber sprach zu ihm: „Du böser und fauler Knecht! Dann hättest du mein Geld zu den Wechslern bringen sollen und wenn ich gekommen wäre, hätte ich das, was mir gehört, mit Zinsen wieder bekommen.“..
(Mt 25)
Ein Mensch vertraut seinen Knechten sein Vermögen an: Talente. Ein Talent war damals eine große Menge Silber. Wenn wir heute über einen Menschen sagen: “Der hat Talent“ dann geht das zurück auf diese biblische Geschichte. Wenn Sie in der Bibel nachlesen, ist das vielleicht übersetzt mit „Zentnern“ oder „Pfunden“. Aber im griechischen Original steht: Talente.
Diese doppelte Bedeutung öffnet den Blick. Es geht in dieser Geschichte darum, aus seinen Gaben und Begabungen möglichst viel zu machen.
Die Evangelische Pfarrstelle Schönfeld in der Uckermark ist die nordöstlichste der Mark Brandenburg. Am Abendhimmel sehen wir den Lichtschein von der heute polnischen Stadt Stettin. Die Pfarrstelle ist in einem kleinen Dorf mit ca.150 Einwohnern gelegen. Zum Zeitpunkt, als ich dort 1987 meinen Dienst als Vikar antrat, zählte das Dorf noch über 200 Einwohner. Zuvor war die Pfarrstelle 11 Jahre unbesetzt, das kirchliche Leben war völlig zum Erliegen gekommen. Sämtliche Gebäude befanden sich in katastrophalen Zustand, die Kirchen waren teilweise einsturzgefährdet, das Pfarrhaus ruinös. Die geschilderten Umstände waren gewiss eine Extremsituation, trotzdem war ähnliches vielerorts in Brandenburg anzutreffen: Folge von fast 60 Jahren brauner und roter Diktatur, die den Menschen jegliche christliche Glaubenshoffnung auszutreiben versuchte. In einem unserer 11 Kirchdörfer wurde 1980 eine alte Dame beerdigt. Bei der Beerdigungseintragung im Kirchenbuch vermerkte der damalige Pfarrer: „…. sollte aus Klockow ausquartiert werden, um ein Dorf frei von Kirchgängern zu bekommen.“ So war die Situation vielerorts. Ähnliche, furchtbare Formulierungen sind in der deutschen Geschichte 40 Jahre zuvor anzutreffen.
Die Pfarrstelle wurde entgegen vielen Argumenten besetzt Dank eines kleinen, überalterten Gemeindekirchenrates, der segensreich hartnäckig den Wunsch nach einem Pfarrer bei der Kirchenleitung in Berlin vertrat. Als ich meine Möbel im Sommer 1989 ins Pfarrhaus trug, sagte ein vorbeigehender neugieriger Dorfbewohner: „Was wollen Sie denn hier. Nach einem Pfarrer kräht hier kein Hahn!“- Ich tröstete mich und sprach mir Mut zu, u.a. mit den „Erinnerungen eines Landgeistlichen“, nämlich eines früheren Schönfelder Pfarrers – Carl Büchsel. In der dritten Generation seiner Familie wurde er 1829 Pfarrer in Schönfeld, bevor er nach Berlin berufen wurde als Pfarrer an der Matthäikirche und Generalsuperintendent der Neumark und der Niederlausitz.. Er wurde geistlicher Berater Kaiser Wilhelm I. Er war eine Legende in der deutschen Hauptstadt und in der Mark. Er wurde von Adolph Menzel gemalt, war mit Theodor Fontane befreundet. – Als Carl Büchsel 1827 seine erste Pfarrstelle, Lehrstelle möchte ich mal sagen, als Hilfsprediger antritt, erlebt er folgende Situation: Das kirchliche Leben war völlig zum Erliegen gekommen. Ein Kirchenvorstand erklärte mir, dass Tischgebet und Kirchegehen völlig aus der Mode gekommen seien. Als ich meine erste Predigt halten wollte und vom Pfarrhaus hinüber zur Kirche ging, hingen die Pfarrmägde gerade die Wäsche auf. „Von der ganzen großen Gemeinde kamen vier Männer… kein Weib und kein Kind. Die anderen Dorfbewohner waren inzwischen auf dem Felde tätig oder folgten irgendwelchen anderen alltäglichen Arbeiten. Die meisten schliefen bald ein und nur wenige bestanden den Kampf insoweit, dass sie nicht gerade den Kopf fallen ließen“. Anfang des 19.Jahrhunderts! Unvorstellbar, häufig eine Zeit, über die wir meinen, die Welt, zumindest die kirchliche Welt, sei in Ordnung. – Büchsel lässt sich nicht entmutigen. Intensiv wendet er sich den Menschen zu. Mit Ausdauer und Geduld gelingt es ihm, die Kirche im Dorf wieder wichtig werden zu lassen.
Die Pfarrstelle Schönfeld umfasste zu meinem Dienstantritt im Jahre 1989 4 Kirchdörfer mit ca. 800 Einwohnern und 250 Gemeindegliedern, sie umfasst heute 11 Kirchdörfer mit ca. 2200 Einwohnern – Tendenz fallend – und 775 Gemeindegliedern – Tendenz ebenfalls fallend.
Mein Thema: Möglichkeiten und Grenzen – Möglichkeiten: Ich habe in wunderbar offener Weise die Möglichkeit, die frohe Botschaft des Evangeliums in Gottesdiensten und vielfältigsten Gemeindeveranstaltungen und persönlichen Besuchen zu verkündigen. Im Jahre 2007 haben wir 130 Gottesdienste gefeiert, darunter einige Festgottesdienste, mit insgesamt knapp 5000 Besuchern. Unterm Strich gesehen liegt der prozentuale Gottesdienstbesuch der Gemeindeglieder in unseren Dörfern weit über den von der Evangelischen Kirche in Deutschland angestrebten 10 % der Gemeindeglieder.
Neben den genannten kirchlichen Veranstaltungen stehen uns ganz erfreulicherweise seit der Wende öffentliche Medien zur Verfügung: Zeitungen, Zeitschriften, Radio, Fernsehen, Internet. Als Pfarrsprengel selbst verteilen wir vierteljährlich ein Gemeindeblatt in einer Auflagenhöhe von ca. 800 Exemplaren – zur Zeit meines Dienstantrittes – DDR-Zeit – alles undenkbar. Grund dankbar zu sein!
Sie werden sich fragen: Worin finden die zahlreichen Veranstaltungen statt?
Jede der 11 Kirchengemeinden verfügen über eine wunderschöne denkmalgeschützte Kirche. Das ist eine gewichtige Aufgabe sie zu erhalten, vor allem aber ist es ein unglaublicher Schatz. Jede Kirche für sich erzählt Geschichte und ist stille Botschafterin des Evangeliums. Unsere Kirchen senden für unser Zusammenleben unentbehrliche Signale zu Gerechtigkeit und erst daraus erwachsendem Frieden, zu Liebe, Hoffnung, Demut und Dienet aneinander in die Öffentlichkeit. Eine solche Beurteilung hebt jede Kirche vor Ort in den Rang, für die dort Wohnenden und nach Sinn Fragenden die wichtigste Kirche im Land und damit unaufgebbar zu sein. Das gilt auch für das kleinste Dorf!
Von den 11 denkmalgeschützten Kirchen sind inzwischen 10 restauriert und in gutem bzw. sehr gutem Zustand. Dies war möglich Dank Fördergelder des Bundes, des Landes Brandenburg, des Kreises und der Landeskirche, dies war möglich Dank Gelder aus Stiftungen – der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, der Stiftung Kirchenbau (Kiba) und der Rudolf August Oetker-Stiftung, dies war möglich Dank Gelder der jeweiligen Kommunen, Gelder aus unserer badischen Partnergemeinde Lützelsachsen, Sammlungen in unseren Dörfern und unzähligen Einzelspendern. Als wir im Juni des vergangenen Jahres mit dem leitenden Bischof der Evangelischen Kirche in Deutschland, Dr. Wolfgang Huber, die Wiedereinweihung der einstmals baupolizeilich gesperrten Kirche Carmzow als zehnte erfolgreiche Kirchensanierung feierten, war dies die Folge eines großen gelungenen Gemeinschaftswerkes. Grund dankbar zu sein!
In alle Sanierungsmaßnahmen waren, soweit dies von den rechtlichen Bestimmungen möglich war, verschiedene Arbeitsfördermaßnamen integriert. So wurden sämtliche zehn Kirchen von Einwohnern unserer Dörfer unter Anleitung von Restauratoren ausgemalt. Sowohl staatliche als auch kirchliche Denkmalpfleger haben dieser Praxis nach anfänglichen Bedenken inzwischen höchste Anerkennung gezollt. Der Pfarrsprengel Schönfeld ist einer der größten Arbeitgeber in der Region. Seit der Wende haben ca. 200 Menschen aus unseren Dörfern bei uns in befristeten und unbefristeten Arbeitsverhältnissen gestanden. Zur Zeit sind es 17. – Dabei war und ist uns sehr wichtig, dass nicht nur nötige Arbeiten erledigt werden, sondern dass Kirche die Problematik der Arbeitslosigkeit nicht nur bejammert, sondern auch aktive Hilfe gibt, dass die Menschen in Lohn und Brot kommen und sozial eingebunden sind. Wir sehen uns an der Seite der Schwachen und Bedürftigen, versehen mit der Aufgabe, sie an die Hand zu nehmen und ihnen die Gaben zu zeigen, die auch in ihnen stecken. Uns macht es glücklich, dass manch einer einen festen Arbeitsplatz in einer Baufirma gefunden hat und uns macht es glücklich zu erleben, dass jemand, der nie etwas mit Kirche zu tun hatte, den Kirchenschlüssel holt und seinem Besuch, seinen Gästen stolz zeigt, welch wunderbaren Innenraum er restauriert hat.
Anmerken möchte ich, dass bei vielen Fördermaßnahmen finanzielle Eigenanteile erforderlich waren, in manchen Jahren über 50 000,- €. Diesen beachtlichen Betrag konnten unsere Kirchengemeinden nur Dank der Pachteinnahmen aus den Ackerflächen aufbringen. Die Pachteinnahmen – egal ob Pfarr- oder Kirchenland – stehen den Kirchengemeinden zur freien Verfügung und sind existenzbegründende Einnahmequelle. Das ist wichtig, ganz wichtig zu hören: In frühen, ganz frühen Zeiten sind die Kirchen gerade auch in strukturschwachen Gegenden mit Land ausgestattet worden, damit sie vor Ort existieren können. Den Landesherren war bewusst, dass die Kirche als Kultur; Bildung und Lebenshoffnung vermittelnde Institution unverzichtbar für ein funktionierendes Gemeinwohl ist.
Zur aktuellen Situation: In der Fläche unserer 11 Kirchengemeinden verfügen wir über 325 ha verpachtetes Ackerland, überwiegend in einer Bodenqualität zwischen 40 und 55 Bodenpunkten. Acht Betriebe unterschiedlicher Rechtsform, unter ihnen Wiedereinrichter, Alteigentümer, Neueinrichter und ein LPG-Nachfolgebetrieb sind unsere Pächter. Das Verhältnis zu sämtlichen Pächtern ist gut. Die kirchliche Arbeit erfährt Anerkennung und zum Teil großzügige finanzielle, als auch praktische Unterstützung. Dafür sind wir sehr dankbar! Das war zur DDR-Zeit in unserer Gegend undenkbar.
Möglichkeiten und Grenzen: Möglich ist in einem weiten Rahmen generationsspezifische Arbeit, z.B. mit Kindern und Jugendlichen. In unserem Pfarrsprengel sind 2 Mitarbeiterinnen tätig in einem Anstellungsverhältnis von 1,4 Personalstellen,1 Mitarbeiterin wird seit fast 15 Jahren aus einem Brandenburgischen Landesprogramm finanziert, allerdings ebenfalls unter hoher Eigenbeteiligung. Hierbei unterstützt uns jährlich der Männergesprächskreis unserer Badischen Partnergemeinde mit 3.090, – €. Unsere Kinder- und Jugendarbeit ist gruppenbezogen. Die Gruppen treffen sich in 7 unserer 11 Dörfer, es werden christliche Glaubensinhalte vermittelt und Lebensorientierung gegeben. Das geschieht auf spielerische Weise, ich möchte sagen, es ist eine pfadfinderorientierte Arbeit. 70-80 Kinder und Jugendliche kommen regelmäßig in unsere Gruppen. Wir führen Freizeiten durch zu Ostern, in den Sommerferien für kleinere Kinder und auch für Jugendliche, wir führen Camps durch im Herbst und im Winter. Diese Freizeiten sind für manche Kinder in unseren Dörfern die einzigsten Ferienangebote. Zunehmend beobachten wir, dass Kinder die sowieso schon geringen Teilnehmerbeiträge nicht aufbringen können und die Kirchengemeinden in nicht unerheblichem Maße Beiträge ergänzen. Es gibt Ein-Tagesausflüge mit Jugendlichen z.B. im März in die Gedenkstätte Berlin Hohenschönhausen, dem ehemaligen Stasi-Untersuchungsgefängnis oder ins Jüdische Museum oder zum Ort der Wannsee-Konferenz. Auch sind unsere Kirchengemeinden Träger bzw. Organisatoren verschiedener Kinderfeste.
Als Mittelpunkt für unsere gesamte Kinder- und Jugendarbeit unterhalten wir ein eigenes Evangel. Kinder- und Jugendhaus in Klockow, eine ehemalige Dorfschule, welches der Kirchengemeinde im Jahre 1945 enteignet wurde und diese 1993/ 94 zurück erhielt. Dort haben wir ideale Bedingungen, verschiedene Räume, Billard, Fußball, Küche, Sanitär, – Bedingungen, von denen wir früher nicht zu träumen gewagt haben.
Seit 3 Jahren betreiben wir ein Gästehaus bzw. eine Herberge für Kinder- und Jugendgruppen in Carmzow. Es ist ein ehemaliges Pfarrhaus, wunderschön am Ortsrand gelegen, in einem großen parkähnlichen Garten. Das Haus konnte so einer guten Nutzung zugeführt werden, es kommt frischer Wind in unser Dorf und die Gemeinde durch auswärtige Kinder- und Jugendgruppen und wir konnten durch die erzielten Einnahmen den Arbeitsplatz unserer Buchhalterin sichern.
Zur generationsspezifischen Arbeit gehört die Seniorenarbeit, die einen gewichtigen Raum einnimmt. Wir haben für unsere Dörfer einen Besuchsdienst eingerichtet, wir führen regelmäßige Gemeindenachmittage in acht unserer Dörfer durch, wir machen zweimal jährlich Tagesausflüge, wir führen Sommerfest und Weihnachtsfeiern mit teilweise 130 /140 Besuchern durch. Mittels einer Zivildienststelle bieten wir MSHD-Dienste an. So leisten wir Fahrdienste mit einem Kleinbus für Arztbesuche, Einkäufe, Behördengänge u.ä.
Wichtig ist unseren Gemeindekirchenräten der Blick über den Tellerrand hinaus. Daher sind wir dankbar für zwei Partnerschaften, eine mit Lützelsachsen bei Heidelberg, eine zweite mit Livani/ Preili in Lettland.
Die Partnerschaft nach Lützelsachsen besteht im Jahre 2009 zwanzig Jahre, und für mich ist es ein Wunder, dass diese Partnerschaft trotz sozialer Unterschiede bis heute mit Leben erfüllt ist. Das gibt es so wahrscheinlich nur bei Kirche oder im Fußball. Seit 1989 haben an die 80 Begegnungen stattgefunden, es gibt gemeinsame jährliche Frauenfreizeiten, alle 2 Jahre Männerbegegnungen und Chorfreizeiten sowie ferner Besuche zu besonderen Anlässen. Ich denke, wenn manche Begegnung zwischen Ost und West so abgelaufen wäre, manches Gespräch so stattgefunden hätte, wie zwischen diesen Partnergemeinden, wäre die Wiedervereinigung unseres Landes unkomplizierter, verständnisvoller, herzlicher, dankbarer vonstatten gegangen. Aus dieser positiven Erfahrung heraus beschlossen unsere Gemeindekirchenräte 1995, eine Partnerschaft in Richtung Osten aufzubauen nach Livani-Preili im südöstlichen Lettland. Hier finden zweijährliche Begegnungen statt, sowie ebf. zu besonderen Anlässen. Vor 2 Jahren hat ein lettischer Schulchor unsere Gemeinden besucht, in diesem Jahr sind wir zwischen Himmelfahrt und Pfingsten mit 17 Gemeindegliedern dort gewesen.
Neuestes Projekt unseres Pfarrsprengels ist ein Musikpreis zur Förderung der musikalischen Kinder- und Jugenderziehung – der Internationale Malchower Kirchenpreis. Das hat folgende Bewandtnis: 10 unserer 11 Kirchen sind wie bereits gesagt, in den vergangenen Jahren restauriert worden. Die 11., eine mittelalterliche Dorfkirche, befindet sich direkt an der Ostseebundesstraße B109 in dem kleinen Dorf Malchow. Seit 1958 haben in ihr keine Gottesdienste und Veranstaltungen mehr stattgefunden. Sie befindet sich in einem ruinösen Zustand. Am 31. Mai wurde in dieser Kirchenruine innerhalb einer Andacht und eines Festaktes der Internationale Malchower Kirchenpreis vorgestellt. 3000,- € , aufgeteilt in 5 Einzelpreise sind ausgelobt. Um den Preis können sich Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 20 Jahren aus dem Umkreis von 100 km, also auch aus dem polnischen Stettin, sowie aus unserer badischen und lettischen Partnergemeinde bewerben. Eine Arbeitsgruppe unseres Gemeindekirchenrates hat diesen Musikwettbewerb vorbereitet, hat 7 Musikschulen in Deutschland, Polen und Lettland besucht und ist dabei auf größtes Interesse gestoßen. In der nordöstlichsten Ecke Deutschlands fehlt ein solcher Wettbewerb, der den Kindern ermöglicht Anerkennung zu erfahren und ggf. einen Preis zu gewinnen, von dem man sich ein eigenes Instrument kaufen kann. Natürlich verbinden wir mit diesem Wettbewerb die Hoffnung , dass Leben in die Malchower Kirche einzieht und wir die Kirche langfristig retten können.
Mit diesem Musikwettbewerb sind wir bei einem weiteren Bereich der Möglichkeiten: Kirche ist Kulturträger. Aus unseren Gemeinden und Dörfern sind Chor, Bläser, Flöten- und Gitarrenkreise nicht wegzudenken. Es sind die einzigsten musikalischen Gruppen, die es in unseren Dörfern gibt: 25 Sänger, 15 Bläser, 20 Flöten und Gitarristen zählen sich zu unseren gemeindlichen Musikanten. Natürlich sind wir auch Veranstalter von Konzerten, Vorträgen, kleinen Theatervorstellungen und Lesungen.
Nicht zuletzt ist Kirche Vermittler. Unser Pfarrsprengel und der Kirchenkreis sind Veranstalter eines Landforums gewesen, was über viele Jahre Landwirte, Kommunalpolitiker und interessierte Bürger zusammengeführt hat. Themen wie: „Neue Familienbetriebe – Fazit nach einem Jahr“, „Euro – Binnen – Uckermark(t)“, „Eigenständige Regionalentwicklung in der Euro-Region Uckermark“, „Perspektiven der Menschen“, „Bleibt die Verantwortung im Dorf? – Kommunalreform auf dem Prüfstand“ auch „Jugendarbeit auf dem Lande“ standen auf dem Programm. Nach einigen Jahren der Pause würden wir dieses Landforum gern wiederbeleben. Neue Möglichkeiten eines solchen Forums bestehen, aktuelle Themen gibt es mehr als genug.
Möglichkeiten und Grenzen: Natürlich, das ist der Menschen Eigenschaft, spricht man leichter über die Grenzen, die einem von außerhalb gesetzt werden:
Ich erlebe Gleichgültigkeit und Ablehnung. Kirche hat es nicht leicht in einem Land, in dem zwei, drei Generationen vom christlichen Glauben entfremdet worden sind.
Eine weitere Grenze des Wirkens, kirchlichen Wirkens, ist das liebe Geld. Die Folge von knapper werdenden Finanzen sind unsere riesigen Pfarrsprengel – gemeint sind damit Pfarrbereiche von mehreren Kirchengemeinden – die heute wesentlich größer als früher. Unser Pfarrsprengel umfasst vier ehemalige Pfarrsprengel. Zu meinem Dienstantritt hatte ich vier Gemeinden zu versorgen, heute sind es elf. Wohin führt die Entwicklung?
Es gibt theoretische, inzwischen auch schon praktische Überlegungen, Pfarrsprengel aufzulösen und große Regionen zu bilden. Hier aber stoßen wir an menschliche Grenzen. Denn dann bleibt der menschliche Kontakt auf der Strecke, die Nähe, die Seelsorge, die persönliche Verbindung. Gerade das ist ja ein Aspekt, der den Menschen auf dem Lande an der kirchlichen Arbeit so wichtig ist!
Unser Schönfelder Pfarrsprengel versucht den knapper werdenden Finanzen vorzubeugen. Schon 1994 gründeten wir einen Förderkreis zur Unterstützung der Kinder- und Jugendarbeit in unseren Dörfern. Dieser Förderkreis hat über 60 Mitglieder und stellt jährlich 2500,- € für Sachkosten, Kinder- und Jugendfreizeiten u.a. zur Verfügung.
Im Jahre 2006 gründeten unsere 11 Kirchengemeinden eine Stiftung, die Carl Büchsel- Stiftung Uckermärkischer Kirchengemeinden Schönfeld zur Förderung der pastoralen und katechetischen Arbeit. Es ist die erste Stiftung dieser Art in unserer Landeskirche. Von ihr soll künftig eine halbe Personalkostenstelle finanziert werden. Dazu benötigt die Stiftung ein Kapital von 500 000,-€ . Das Startkapital von vor 2 Jahren – 150 000,-€ – hat sich inzwischen durch Spenden und Zustiftungen fast verdoppelt! Und das in einer der sozial schwächsten Regionen in Deutschland! Grund dankbar zu sein!
Mit dieser Stiftung möchten wir Vorsorge leisten, dass in einer Zeit, in der Kirchensteuern bzw. Zuweisungen nicht mehr ausreichen sollten, in unserer Region trotzdem eine Pfarrstelle lebt und sich Kirche nicht weiter von den Menschen entfernt. In dieser Hinsicht, das sei angemerkt, würde ich mir von unserer Landeskirche mehr vorrausschauendes Engagement wünschen. In anderen Landeskirchen werden Stiftungsgründungen gefördert, initiiert, z.B. der in der Hannoverschen.
Der Stiftungsvorstand, einige Gemeindekirchenräte, Wilhelm Hüffmeier Präsident der UEK und Konsistorialpräsident Ulrich Seelemann Schönfeld 2006
Damit sind wir wirklich auch bei dem „Eingemachten“, bei den inneren Grenzen. Ich erlebe persönlich als Grenzen, schmerzhafte Grenzen, eine „Verjobbung“ des Pfarrberufes, eine innere Ablehnung des Daseins auf dem Lande, ich erlebe eine Verintelektualisierung und eine Verbürokratisierung. Ich erlebe eine Unbeweglichkeit von Pfarrern, Mitarbeitern und Gemeinden, in dem man sich an uralten Strukturen festklammert und damit lebendige Gemeindearbeit fast unmöglich wird. Wenn ein Pfarrer heute 8, 9, 10, 11 Kirchengemeinden betreut und mit diesen 8, 9, 10, 11 Haushaltspläne beschließt, Kirchenkassen verwaltet und Jahresrechnungen abnimmt, ist dies ein unhaltbarer Zustand und zeugt von einer Schwerfälligkeit der Verantwortungsträger. – Ein ebenso unhaltbarer Zustand aber ist es, wenn Landeskirche und Kirchenkreis meinen, Strukturen von oben herab zu verändern ohne die Gemeinden und ihre Mitglieder mit auf den Weg zu nehmen. Im Kirchenkreis Wittstock-Ruppin, der sich teilweise flächenmäßig deckt mit dem Landkreis Prignitz, sollten riesige Regionen geschaffen werden. Über 50 Kirchengemeinden sollten zu Gunsten von 5 Großgemeinden aufgelöst bzw. zusammengeschlossen werden. Es sollte nicht mehr den Pfarrer vor Ort geben, sondern Grund- und Spezialversorger. Und dies sollte gegen den Willen von Kirchengemeinden durchgesetzt werden. 21 Kirchengemeinden haben vor dem Kirchlichen Verwaltungsgericht gegen diese Zwangsfusionen geklagt und erhielten Recht. Nach meiner Ansicht – ein sehr erfreuliches Urteil! Ich hoffe, dass man aus der Geschichte lernt: Je mehr, gerade in Krisenzeiten, die untere Ebene, die Gemeindeebene gestärkt wird, um so stabiler erhält sich kirchliches Leben, um so mehr werden Kirchengemeinden angeregt mit ihren Talenten – Gaben und Begabungen -, ich erinnere an jenes Gleichnis vom Anfang meines Vortrages, zu wuchern.
Aus jeglicher Depression reißt uns Jesus heraus. Am Ende wird einer kommen und uns fragen: Was hast du aus deinem Talent gemacht, aus deinen persönlichen Gaben, aus deinem Geist, was habt ihr aus den materiellen Möglichkeiten gemacht, die ich euch zur Verfügung gestellt habe? Am Ende unseres Lebens, am Ende dieser Gesellschaft, am Ende dieses Planeten wird Gott uns zur Rechenschaft ziehen: Was habt ihr daraus gemacht? Und wenn wir sagen: Wir haben nichts gemacht, wir haben alles so gelassen wie es war oder wir haben es mit uns geschehen lassen, wir haben unseren Geist eingegraben und brav genickt – dann wird Gott sagen: Ihr faulen und bösen Menschen. Ihr habt die wunderbaren Gaben, die ich euch zur Verfügung gestellt habe, nicht genutzt! Deswegen sollen wir als Kirche darauf achten, dass wir die Gaben, die Talente, all die Möglichkeiten, die wir heute haben, nutzen, um bei den Menschen zu bleiben, so nah wie möglich, dass wir sie begleiten auf ihrem Lebensweg, dass wir ihnen Gaben zeigen, die auch im Schwächsten stecken. Das ist die kluge Barmherzigkeit Jesu, die er auch bei uns sehen möchte: den Schwachen Stärke zutrauen, den Mutlosen Mut, den vermeintlich Untalentierten Talent.
Pfr. Thomas Dietz
Freilich – das gilt für uns alle – an Gottes Segen ist alles gelegen! Ich danke Ihnen!
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Thomas Dietz, Schönfeld
„Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade, siehe, jetzt ist der Tag des Heils.” 2. Kor. 6,2
Liebe Gemeinde in der Schweinfurter Christuskirche!
Zunächst möchte ich Ihnen danken für diese Einladung nach Schweinfurt und in Ihre Gemeinde. Heute hier zu sein ist mir eine Freude, ich gestehe aber auch eine Bürde. „Was schreib ich meiner Kirche ins Stammbuch” hat sich für mich vor einigen Jahren leichter, vor allem erfreulicher dargestellt, als es heute der Fall ist. Im Hinblick der kirchlichen Entwicklung der letzten Jahre, des kirchlichen Auftretens in der deutschen Öffentlichkeit, auch im Zusammenhang des diesjährigen Reformationsjubiläums, quälen mich Bauchschmerzen.
Erwarten Sie bitte keine Predigt, keinen theologisch durchdachten Vortrag, sondern hören sie die Worte eines Landpfarrers, der aus einer ganz anderen kirchlichen Situation kommt und aus seinen Erfahrungen berichtet.
Vor 30 Jahren kam ich als junger Vikar in die Uckermark, in eine Landschaft und einen Landkreis rund 120 km nordöstlich von Berlin, in eine landwirtschaftlich geprägte Region, die anders ist anders als die sonstige Mark Brandenburg, nämlich keine „märkische Sandstreubüchse“, sondern ein guter, fruchtbarer Boden. Die Uckermark war seit Jahrhunderten die Kornkammer der Mark. Die Pfarrstelle befand sich in einem von vier zu betreuenden Kirchdörfern. Das Dorf Schönfeld zählte damals 250 Einwohner. Die Pfarrstelle selbst war zehn Jahre unbesetzt, aus dem Pfarrhaus wucherten Flieder und Holunder. Die Fenster waren mit Pappe und Brettern zugenagelt. Zwei Jahre lang wurde das Pfarrhaus unter den bescheidenen Verhältnissen der DDR-Zeit saniert. Als ich meine Möbel in das Haus trug, lief ein alter Mann vorbei und sagte: „Was wollen Sie denn hier, einen Pfarrer brauchen wir nicht!”
Dass die Pfarrstelle überhaupt zur Besetzung freigegeben wurde, war einem kleinen, überalterten Gemeindekirchenrat zu verdanken, der unermüdlich bei der Leitung der Landeskirche, der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg, für dem Erhalt und eine Neubesetzung kämpfte. Die Kirchen in den vier Dörfern waren sämtlich baupolizeilich gesperrt, es gab Jahrzehnte lang keine Taufen und Konfirmationen, Gottesdienste fanden alle vier Wochen nur im Pfarrhaus statt. Ich erlebte 1989/90 die Wende in unseren Dörfern. Ich wurde von der Bevölkerung gebeten, die Wende vor Ort zu begleiten, zu moderieren. In der Folgezeit erlebte ich den Zusammenbruch von Betrieben, hohe Arbeits- und Perspektivlosigkeit. Schmerzlich wurde die Schließung von Kindergärten und Schulen erfahren. Die Versorgung mit vielen alltäglich notwendigen Dingen wurde auf ein schwer zu ertragendes Maß hinuntergefahren. Die Wege zu den Schulen wurden immer weiter, ihre Ausstattung ist auch heute noch mangelhaft! Ganze Unterrichtsfächer fallen monatelang wegen Lehrermangel aus. Am nächstgelegenen Gymnasium unterrichtete bis vor kurzem ein Polizeibeamter in seiner Freizeit das Fach Mathematik. Der Sportunterricht wurde auf primitivster Basis durchgeführt, weil sämtliche Sportgeräte durch den TÜV gesperrt wurden. Angeblich sei für alles kein Geld da.
Ich erlebte den Zuzug von Familien aus den alten Bundesländern, die landwirtschaftliche Betriebe übernahmen, die Kirchengemeinde stärken und die Kirche dankbar als Integrationsraum wahrnehmen. Ich erlebte aber auch sehr schmerzlich den Wegzug der jungen Generation. Von den Konfirmanden, die ich über die Jahrzehnte meines Dienstes in der Uckermark begleiten durfte, ist fast niemand mehr vor Ort. Arbeitsbedingt sind sie in den Westen unseres Landes gewechselt. Das Dasein für Familien mit Kindern ist eine organisatorische und mentale Meisterleistung.
Heute gehören zur Pfarrstelle Schönfeld 14 Dörfer mit 11 mittelalterlichen Kirchen. Sie sind alle restauriert. Die Kirchen sind unter Anleitung der Denkmalpflege – ausschließlich von Gemeindegliedern und Dorfeinwohnern – ausgemalt worden. Und jede Kirche für sich, und mag sie noch so klein sein und im noch so kleinsten Dorf liegen, erzählt Ortsgeschichte und erzählt von der Jahrhunderte langen und bis heute anhaltenden Verkündigung des Evangeliums, „von der Zeit der Gnade, von dem Tag des Heils“. Alle Kirchen werden heute regelmäßig zu Gottesdiensten genutzt, in unterschiedlichem Rhythmus. Es gibt also wieder Kirchengemeinden, kleine Kirchengemeinden.
Die Region ist stark gebeutelt. Ich vermute, sie ist die am dünnsten besiedelte Region Deutschlands. Im Bereich unserer Pfarrstelle leben heute rund 2200 Menschen, davon 600 evangelische Gemeindeglieder. Die Tendenz ist fallend, denn die Dörfer werden kleiner. In Schönfeld – der Ort zählte bei meiner Ankunft 250 Einwohner – leben heute nicht einmal mehr 150 Einwohner. Zurück blieben alte Menschen und ein sozial angeschlagenes Milieu. Es gibt „Familien” in denen die Kinder drei oder vier verschiedene Familiennamen tragen. Bei Hausbesuchen springt die gleiche Anzahl von Hunden über Tische und Bänke. Wenn die Kinder nicht die Möglichkeit der Freizeitangebote der Kirchengemeinde nutzen könnten, würden sie den gesamten Sommer an der Bushaltestelle verbringen. Wir haben Kinder erlebt, die in der 7. Klasse erstmalig das Meer sahen, die nur einhundert Kilometer entfernte Ostsee.
Trotz dieser Bedingungen – oder gerade deswegen – ist die Verkündigung der Frohen Botschaft des Evangeliums und die unermüdliche Begleitung der Menschen vor Ort wichtig. Wir versuchen zu ermutigen und zu trösten und zu begleiten. Wir feiern in unseren Dorfkirchen an die 200 Gottesdienste jährlich. Wir organisieren zahlreiche Angebote für Kinder und Jugendliche: Wöchentliche Treffs, Freizeiten für Kinder und Jugendliche in den Ferien, Camps am Wochenende, wir bieten Gitarren- ,Flöten- und Bläsergruppen an, wir haben einen Chor mit 25 bis 30 Sängern, der von einem hervorragenden polnischen Chorleiter, Dozent an der Musikakademie in Stettin, geleitet wird. Wir haben Frauen-, Männer- und Seniorenkreise, wir pflegen sehr intensiv Gemeindepartnerschaften mit dem südwestdeutschen Raum und bis nach Lettland. Wir haben einen Musikwettbewerb ausgelobt, an dem in diesem Jahr zum neunten Mal mehrere hundert Kinder und Jugendliche aus Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Polen und Lettland teilnahmen, wir unterhalten einen Park mit Labyrinthen und Irrgärten, der jährlich von mehreren tausend Menschen besucht wird. Wir tun das, um in einer völlig entkirchlichten Gegend Menschen zu bewegen, über ihre innere Mitte nachzudenken: Was ist meine Mitte? Worauf lebe ich hin? Was hält mich, was trägt mich, was gibt mir Mut? Ist meine Mitte Jesus Christus?
Zum Labyrinthpark, der unmitelbar an der Bundestraße zwischen Berlin und der Insel Usedom liegt, gehört eine mittelalterliche Kirche, die fünfzig Jahre lang dem totalen Verfall und Vandalismus preisgeben war. Die Landeskirche und der Kirchenkreis wollten sie aufgeben und zur Nutzung als Möbellager verkaufen. Unsere Gemeindekirchenräte entschieden anders. Die Kirche konnte restauriert werden. Im Fußboden befindet sich heute ein in Deutschland einmaliges Labyrinth. Diese Kirche ist inzwischen eine der meistbesuchten Kirchen im Norden Brandenburgs. Und nicht zuletzt unterhalten wir als Kirchengemeinde ein Seniorenhaus für Betreutes Wohnen. Nachdem viele junge Leute unsere Dörfer verlassen haben, blieben die alten Eltern zurück. Eines Tages sagten sie zu uns: „Ich kann Haus und Hof nicht mehr unterhalten, die Kinder sind im Westen sesshaft geworden und werden nicht mehr zurückkommen. Ich muss verkaufen und in die Stadt ziehen. Leider gibt es hier keine Bleibe für mich“. Unsere Kirchengemeinden kauften vor einigen Jahren ein ruinöses Herrenhaus und bauten dieses zur Wohnanlage mit neun Appartements aus. „Jetzt ist die Zeit der Gnade…” Sie können gewiss sein, dass unsere Gemeindekirchenräte und ich diese Möglichkeiten als Gnade, als Geschenk ansehen, vor allem die Tatsache, dass wir so für die Menschen vor Ort wirken dürfen, ganz nah!
Um nun konkreter zu werden mit meinem Eintrag ins „Stammbuch“, möchte ich einige persönliche Bezüge schildern. Ich bin geprägt von der kirchlichen Situation im Osten der Siebziger- und Achtzigerjahre. Ich wuchs in einem christlichen Elternhaus auf; meine Eltern versuchten, unter den Bedingungen der DDR einen geraden und aufrichtigen Weg zu gehen. Geprägt wurde ich aber vor allem von meiner Großmutter, die aus einer preußisch-konservativen, christlichen Lebenseinstellung heraus trotz eines großen sozialen Abstiegs nach 1945 eine überzeugende Dankbarkeit und Würde ausstrahlte. Sie war fromm, so fromm wie Matthias Claudius formuliert: „Lass uns einfältig werden und vor dir hier auf Erden wie Kinder fromm und fröhlich sein!” Ich erlebte in der DDR die kirchliche Kinder – und Jugendarbeit, Christenlehre und Konfirmandenunterricht, Junge Gemeinde und Jugendkantorei als die einzigen Freiräume in der DDR. Kirche war klein geworden, in die Ecke gedrängt, manchmal auch schäbig. Wer sich zu ihr bekannte mußte mit Nachteilen z.B. in der schulischen und beruflichen Entwicklung rechnen. Kirche trat bescheiden auf, sie sah sich in der Nachfolge der Bekennenden Kirche. Sie verkündete klar die frohe Botschaft des Evangeliums. Aus dieser Kraft heraus konnte sie 1989/90 bei aller Bescheidenheit die Ereignisse der Wende begleiten und moderieren. Die Zeit der Gnade war unmittelbar auf der Straße erfahrbar. Kirche wurde auch von ihrem größten Gegner, den sozialistischen staatlichen Behörden, anerkannt und teilweise um Vermittlung gebeten. Obwohl der größte Teil der Bevölkerung in der DDR nicht der Kirche angehörte, hatten die Menschen Zutrauen.
Ich wage zu sagen und ich tue das mit großer Traurigkeit: Dieses Zutrauen ist verspielt. Dieses Zutrauen ist verspielt, weil unsere Kirche die Verkündigung des Evangeliums mit einseitigen ideologischen und politischen Statements vermengt. Dies ist ernüchternd, besonders ernüchternd, weil es im Jahr des Reformationsjubiläums in aller Deutlichkeit zu Tage tritt.
Konkret: Unsere Bischöfe werden nicht müde, auf die größer werdenden Gemeinsamkeiten mit unseren katholischen Schwestern und Brüder zu verweisen. Vielleicht mag dies in einzelnen dogmatischen Lehrfragen der Fall sein, in den alltäglichen, für die Menschen erfahrbaren Lebensbereichen ist es das nicht. In sozialethischer Hinsicht trennen die beiden großen Konfessionen die Wege mehr denn je. Der Kölner Kardinal Woelki hat dies jüngst bestätigt. Beschämend gegenüber unseren Gemeindegliedern empfinde ich die Haltung der Evangelischen Kirche zur „Ehe für alle”. Ohne biblische Grundlage, dem linken Mainstream vorauseilend, führten mehrere evangelische Landeskirchen die „Ehe für alle” noch vor dem Bundestagsbeschluss ein. Dass der Staat dies tut, ist eine Sache, dass wir als Kirche dies tun und der Rat der EKD sich ausdrücklich hinter die „Ehe für alle” stellt, ist für den Protestantismus desaströs. Viele Gemeindeglieder stößt diese Entscheidung vor den Kopf, und es sind vor allem die Gemeindeglieder, die unsere Gemeinden im Alltag tragen. Vor gut zwanzig Jahren hat unsere Kirche erklärt, dass die Institution Ehe ausschließlich heterosexuellen Paaren vorbehalten bleiben muss. Und nun gilt das nicht mehr? Mit welcher Begründung? Wer von den kirchlichen Spitzenkräften versteht überhaupt noch, was in frommen christlichen Gemütern vorgeht? Die frommen, unsere Gemeinden tragenden Kräfte, können überhaupt nicht nachvollziehen, wie eine Kirche, die sich an Bibel, Bekenntnis und geistliche Tradition bindet, ja sich auf Martin Luther beruft, derartig vor dem Säkularismus und der Beliebigkeit einknicken kann.
Ich kann Ihnen weitere Beispiele nennen, die mich beschämen. Jährlich finden in Städten unseres Landes die sogenannten „Märsche für das Leben” statt. Katholische, orthodoxe und gut evangelische Christen engagieren sich für den Schutz und die Würde des Lebens ungeborener und geborener Menschen. Der von der Teilnehmerzahl größte Marsch für das Leben findet jedes Jahr Mitte September in Berlin statt. Er wird organisiert vom Bundesverband Lebensrecht. Die Katholische Kirche unterstützt diese Aktion. Katholische Bischöfe nehmen daran teil und halten die Andacht bzw. den Gottesdienst. Von den evangelischen Bischöfen erklären die von Sachsen und Pommern im Namen ihrer Landeskirchen ihre Solidarität. Die anderen evangelischen Bischöfe bzw. Landeskirchen schweigen. Sie haben zu dem Thema nichts zusagen. Das gilt auch für die evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, in deren Bereich, vor deren Haustür, diese Veranstaltung stattfindet. Schlimmer noch: Das evangelische Domkollegium unter der Leitung der jetzigen Präses der EKD verwehrte den Teilnehmern die erbetene Nutzung des Berliner Domes für den abschließenden ökumenischen Gottesdienst. Mehrere tausend Teilnehmer des „Marsches für das Leben”, alles fromme Christen, feierten so den Gottesdienst im strömenden Regen im Lustgarten vor dem Berliner Dom. Hinter einer Absperrung von hunderten Polizisten, die die friedlichen Lebensmarschierer vor teilweise militanten Gegendemonstranten schützen mussten, brüllten Letztere: „Hätte Maria abgetrieben, wärt ihr uns erspart geblieben” oder „Nieder mit Jesus und für den Feminismus!”. Zu dieser Gegendemonstration rufen regelmäßig die Parteien „Die Linke” und „Die Grünen“, Teile der SPD und der Gewerkschaften, der Schwulen- und Lesbenverband und sowie die aus Steuermitteln unterstützte militante „Antifa“ auf. Auch der Regierende Bürgermeister von Berlin solidarisiert sich mit der Gegendemonstration. Und unsere Kirche schweigt und versagt damit jämmerlich!
Wie sollen das Gemeindeglieder verstehen, die kindlich glauben, einfältig die Bibel lesen, ehrfurchtsvoll im Gottesdienst sitzen und sich uneigennützig für das wohl ihrer Gemeinden einsetzen?
Weite Teile unserer Evangelischen Kirche sind zu einer gesellschaftlichen Institution degeneriert, die keine eigenen Maßstäbe mehr zu setzen wagt und dadurch ihr Wächteramt verloren hat.
Ein weiteres Beispiel: Stichwort „Gender”. Die EKD hat nichts Wichtigeres zu tun, als auch hier dem allgemeinen Mainstream zu folgen und ein Zentrum für „Genderfragen in Theologie und Kirche” zu eröffnen. Die Leiterin behauptete in einem Interview, „dass eine eindeutige Zuordnung des biologischen Geschlechtes aufgrund weiblicher und männlicher Gehirne nicht möglich sei”. Diese Aussage widerspricht jeglicher wissenschaftlichen Erkenntnis, wird aber von unserer Kirche als völlig normal empfunden. Wer die Gender-Ideologie und ihre Anwendung in der Kirche hinterfragt, wer sich erregt, dass jahrhundertealte Liedtexte „gegendert“ werden, wie es jüngst zum Kirchentag geschehen ist, wird als homophob, rückwärtsgewandt, ungebildet, vielleicht sogar als rechtsradikal bezichtigt, ein probates Mittel heutzutage, um unliebsame Kritiker zum Schweigen zu bringen!
Hier – wie auch in anderen grundsätzlichen Bekenntnisfragen der Christlichen Religion – wird nicht mehr glaubwürdig das Evangelium verkündet, sondern man lamentiert sich durch die grammatikalischen Verrenkungen einer „inklusiven” Sprache, die die Wahrheit ignoriert und jegliche religiöse und liturgische Ästhetik zerstört.
In vielen unserer Kirchen und in der Breite der Gesellschaft sind eine Verachtung für das Wort Gottes und ein erschreckender religiöser Analphabetismus zu beobachten. Um noch einmal zum leidigen Thema „Gender“ und den angeblich so großen Gemeinsamkeiten der beiden großen christlichen Konfessionen zu kommen: Der von protestantischen Würdenträgern so hochgelobte Papst Franziskus erklärte: „Der große Feind der Ehe ist die Gender-Theorie. Es gibt heute einen Weltkrieg, um die Ehe zu zerstören. Er wird nicht mit Waffen geführt, sondern durch ideologische Kolonisierung. Darum ist es wichtig, die Ehe zu verteidigen!” Papst Franziskus: rückwärtsgewandt, homophob, ungebildet, rechtsradikal?
Ich frage: Wo bleiben die klaren Stellungnahmen und Verlautbarungen der EKD zum Schutz des ungeborenen Lebens, zu Ehe und Familie? Wissen unsere leitenden Bischöfe überhaupt, was es für ein durchschnittlich verdienendes Elternpaar heißt, Kinder groß zu ziehen und einer guten und soliden Ausbildung zuzuführen? Wo bekommen eigentlich Eltern und Familien Hilfe, Ermutigung, Anleitung zur Vermittlung von Werten? Wo werden Eltern in ihrer Erziehungsleistung gewürdigt? Wie machen wir alleinerziehenden Müttern Mut, ihre Kinder großzuziehen, so dass sie die Chance bekommen, ihr Leben als Geschenk, als Gnade zu erfahren? „Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade, siehe, jetzt ist der Tag des Heils.”
Ich schilderte Ihnen zu Beginn, wie ich erleben durfte, wie die Kirchen in der DDR aus der Kraft des Evangeliums 1989 /90 die gesellschaftliche Wende moderieren und wesentlich beeinflussen konnten, so dass wir in Deutschland das Wunder der friedlichen Wiedervereinigung erleben durften, was wohl niemand von uns auch nur zu erhoffen gewagt hatte. Die heutige EKD wäre dazu nicht in der Lage. Sie hat in den vergangenen Jahren so stark und taktlos politisiert und polarisiert, dass sie das Vertrauen der Bevölkerung verloren hat. Die Kirche ließ es zu – nein, Vertreter der Kirche beteiligten sich sogar daran, dass normale Gemeindeglieder, die beispielsweise die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung hinterfragten, als Nazis beschimpft und damit mundtot gemacht wurden. Treuen Gemeindegliedern, die sich bekannten, der AfD beigetreten zu sein oder die es wagten, öffentlich zu sagen, sie würden diese Partei wählen, wird abgesprochen, Christ zu sein.
Regelmäßig werden rechtsradikale Gewaltausbrüche verurteilt. Aber wo bleibt die Verurteilung linker Gewalt? Hat man die Stimme der EKD deutlich genug vernommen nach den linksextremen Gewaltausbrüchen zum G20-Gipfel in Hamburg? Vernimmt man die Stimme der EKD zugunsten der Opfer der SED-Gewaltherrschaft? Bis heute hat die Partei „Die Linke” dafür keine Verantwortung übernommen – und die EKD schweigt. Gemeindeglieder im Osten, die sich aktiv für ihre Kirche einsetzten, die Jahrzehnte unter der Gewaltherrschaft der SED gelitten haben, haben für diese Einseitigkeit kein Verständnis!
Statt Raum zu geben für einen politischen Diskurs, beteiligte sich die EKD und verschiedene Kirchenleitungen am Niedergang der politischen Kultur in Deutschland. Die lutherische Lehre von den zwei Reichen scheint unserer Kirche unbekannt zu sein. Gewiss – man kann sagen: Das Evangelium allein könnte ja schon als „Politikum“ verstanden werden. Aber dann muss man auch in der Lage sein, zwischen der Verkündigung des Evangeliums und der eigenen politischen Meinung zu unterscheiden. Hier erlebe ich viel Unredlichkeit.
Unsere Kirche versteht sich als Kirche der Reformation. Massenhaft werden Bücher, Hochglanzbroschüren und Ideenpapiere gedruckt, um mittels Reformen unsere Kirchengemeinden zukunftsfähig zu gestalten. Alle diese Reformversuche sind zum Scheitern verurteilt, weil sie bestimmt werden von der Angst, von der Angst des zu Kleinwerdens, von der Angst des weniger werdenden Geldes, von der Angst des schwindenden Einflusses. Einer solchen Haltung fehlt alle Zukunftshoffnung. Und wenn Sie, liebe Hörer, Berichte von engagierten Gemeindegliedern lesen über „Reformen” in ihren Kirchenkreisen,
ich verweise auf das Buch “Kirche der Reformation?“ der Theologieprofessorin Gisela Kittel, so werden sie schockiert sein, über so viel Überheblichkeit und Kaltschnäuzigkeit von Kirchenleitungen gegenüber Gemeinden und ihren Vorständen, gegenüber Pfarrern und Mitarbeitern, gegenüber den angeblich so hochgelobten Ehrenamtlichen. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass christliche Gemeinden in der Not immer Wege fanden, um zu überleben, weil sie nicht aus Angst, sondern aus Glaubenshoffnung und Leidenschaft für das Evangelium handelten. Denn das ist unser Schatz. Das vertreibt die Angst und öffnet die Augen für die Realität und die Not der Menschen.
Was schreibe ich meiner Kirche ins Stammbuch im Jahr des Reformationsjubiläums? Sie werden vielleicht erschrocken sein über meine Worte. Aber ich gestehe: Ich stehe hier und kann nicht anders.
Die Reformation kann für uns Christen nicht nur ein historisches Ereignis sein, sondern ist klarer und handfester Auftrag für Gegenwart und Zukunft. Wenn wir als Kirche die Reformationsbotschaft ernst nehmen, wonach jeder Mensch allein aus der Gnade lebt, dann führt dies zu einer Haltung der Demut. Dann ist uns öffentlicher Applaus nicht wichtig, sondern dann können und sollen wir auch „der Welt” – „dem Mainstream“ – ein Ärgernis sein. Dann können wir auch damit leben, ggf. kleiner zu werden. Dann stellen wir nämlich das Evangelium in die Mitte und können von daher auf die entscheidenden Fragen der Menschheit nach Leid, Schuld und Tod eine genuin christliche Antwort geben. Also, liebe Kirche, bitte gehe in Demut und Zuneigung zu den Menschen Deiner eigentlichen Aufgabe mit Leidenschaft nach: Der Verkündigung des Evangeliums. „Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade, siehe, jetzt ist der Tag des Heils.” (2. Kor. 6,2)
Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit und möchte schließen mit dem Wort des Apostel Paulus:
„Und der Friede Gottes, welcher höher ist als all unsere Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus.“ Amen!
Presse
Weitere Beiträge zur Corona-Krise unter www.christenstehenauf.de
Bundesverdienstkreuz
Laudatio
Sehr verehrter Herr Ministerpräsident,
sehr verehrter Herr Kreistagsvorsitzender,
sehr verehrter Herr Landrat,
sehr verehrter Herr Bürgermeister,
meine sehr verehrten Damen und Herren,
Zunächst bedanke ich mich sehr herzlich für die Einladung zur heutigen Feierstunde und den Auftrag, die Laudatio für diese Ehrung zu halten.
Der Bundespräsident hat es vor zwei Tagen bei seiner Laudatio in Berlin so ausgedrückt:
„Wenn der Staat einen Orden verleiht, dann nicht nur in Anerkennung der persönlichen Verdienste, sondern auch mit der Hoffnung, dass eine solche Wertschätzung auf andere Menschen ausstrahlt. Sie alle hier zeichnet aus, dass Sie Herausragendes leisten. Ihr Engagement sagt uns: Man kann etwas Besonderes bewegen, man kann etwas tun für andere, kann sich einmischen, sich die Freiheit nehmen, die Welt zum Besseren zu verändern. Ohne diese besondere Idee, diese besondere Begabung, diese besondere Tat wäre unser Land ärmer. Ihr Schaffen kann eine Inspiration für möglichst viele sein.“
Die Arbeit von Thomas Dietz verfolge ich seit unserer ersten Begegnung im Predigerseminar der Ev. Kirche in Brandenburg im Jahre 1988, wo ich ihn im Zuge eines Betreuungsprogramms für junge Pfarrerinnen und Pfarrer der Evangelischen Kirche in Brandenburg durch den Johanniterorden kennenlernte. Seither riss der Kontakt nicht mehr ab und ich durfte bei seiner Ordinationsfeier im Oktober 1989 (in den Wochen der Wende) in seiner Pfarre dabei sein (indem ich mitten durch den Einzug mit dem PKW rauschte !). Seither hat sich unsere spontan entstandene Freundschaft ständig erneuert. Unsere drei Kinder wurden von ihm getauft.
Thomas Dietz wurde am 11.4.1960 in Kleinmachnow als jüngster Sohn des weltweit anerkannten Tierarztes und Pferdechirurgen Professor Olof Dietz und seiner Frau Dr. Christa geborene Krause-Bergmann, geboren. Seine ältere Schwester Gabriele ist Fachärztin für Orthopädie in Berlin. Verheiratet ist Thomas Dietz mit Gudrun, geborene Wawrsich aus Stralsund. Beide haben zwei adoptierte Kinder, Ulrike und Max, die selbst hier im Kreis Uckermark zur Welt gekommen sind und bereits unzählige Ehrungen und Preise als begnadete Musiker an der Geige und am Schlagzeug entgegen nehmen durften. Darauf kann die Familie wirklich stolz sein.
Doch zurück zu Thomas Dietz. Nach einem kurzen Gastspiel als Student der Binnenfischerei entdeckte er sehr schnell seine Begabung, als Menschenfischer besser zu wirken und begann folgerichtig mit dem Theologiestudium, das er 1985 abschloss, um nach einem 2-jährigen Ausflug in die Krankenpflege dann mit dem Vorbereitungsdienst für das Pfarramt fortzusetzen. Nur am Rande sei erwähnt, dass er damit den Berufswünschen seines Vaters in keiner Weise entsprechen wollte, der sich später dann aber mit seiner endgültigen Berufung versöhnt hat.
Anfangs betreute er vom Pfarrhaus in Schönfeld aus die umliegenden Dörfer Klockow, Tornow und Neuenfeld, jedes mit einem uralten und sanierungsbedürftigen Kirchengebäude gesegnet. Neben der Sanierung des baufälligen Pfarrhauses bis 1990 – unter den Bedingungen einer mangelnden Materialwirtschaft noch während der DDR-Zeit – waren diese Kirchgebäude nach und nach denkmalgerecht innen wie außen saniert. Bald wurde auch noch ein Jugendhaus in Klockow als Treffpunkt der Jugend aus den umliegenden Dörfern eröffnet. Mit der zunehmenden Ausdünnung der Pfarrdienste im ländlichen Raum wurden ihm Zug um Zug weitere Gemeinden anvertraut, deren Betreuung er mit dem gleichen Herzblut übernahm. So kamen dazu:
_ Schenckenberg und Kleptow, sowie
_ Baumgarten und Ludwigsburg
_ Carmzow und Cremzow
– Göritz und Malchow an der B 109
Nebenbei sei erwähnt, dass dies auch bedeutet, vier Gemeindekirchenräte parallel zu „dirigieren“. Gerade Malchow, mit seiner gut sichtbaren Kirchenruine lag ihm besonders am Herzen, wovon noch zu sprechen sein wird.
Wie viele von Ihnen aus eigener Anschauung erleben konnten, hat dieser in und neben seinem theologischen Wirken eine außerordentliche Lebensleistung erbracht, für die es lohnt, diese auch von Seiten der Bundesrepublik Deutschland zu würdigen.
Seit seinem Eintritt in den Entsendungsdienst in dieser damals abgelegenen Region unseres Landes im Jahr 1989 hat es ihm einen Herzenswunsch erfüllt, in dieser von seinerzeit geistlichem Zuspruch entfernten Gegend gegen alle Widerstände die Menschlichkeit in Christi Wort wieder zurück zu bringen.
Bedingt durch den kurz darauf einsetzenden friedlichen Wandel war es ihm nun möglich, die ihm anvertrauten Kirchengebäude Stück um Stück zu einem Ort der Begegnung und Freude für die Menschen in seinen Gemeinden zu rekonstruieren. Dabei gelang es ihm, in den 16 Dörfern, die er jetzt betreut, alle elf alten Dorfkirchen in einen perfekten baulichen Zustand zu versetzen, in dem nun Gemeindeleben und Gottesdiensterfahrung möglich sind.
Unzähligen Menschen hat er dabei geholfen, beruflich neue Perspektiven zu finden oder sich auch in die Arbeit in den Gemeinden zu integrieren, selbst wenn sie vorher dem kirchlichen Leben fern standen, vielleicht sogar nicht einmal getauft waren.
Ein reges Gemeindeleben, Kontakte in andere Regionen unseres Vaterlandes und in die Nachbarländer und Einladung ehemals vertriebener Familien aus diesen Dörfern zur tätigen und finanziellen Mithilfe haben ihm einen großen Unterstützerkreis bei seinen Vorhaben beschert. Dazu gehört auch die Gründung der Carl-Büchsel-Stiftung mit dem internationalen Malchower Kirchenpreis und dem Malchower Labyrinthpark.
Gerade diese Projekte haben ihn lange begleitet und intensiv beschäftigt, sah er doch hier die Chance, mit weiter Ausstrahlung für das blühende Gemeindeleben in dieser Region zu werben. Viele vorbeifahrende Touristen nehmen das wahr und genießen ihre kurzen Pausen im Labyrinthpark auf der Weiterfahrt Richtung Ostsee !
Gekrönt wird sein bisheriges Wirken durch die Eröffnung eines Hauses für betreutes Wohnen in dem Gutshaus von Ludwigsburg im letzten Jahr, das jetzt wohl voll belegt ist.
Schon lange gärte in ihm der Wunsch, das alte Gutshaus, dem er durch familiäre Bande innig verbunden ist, mit neuem Leben zu erfüllen. Hatten wir beide gemeinsam schon in den frühen neunziger Jahren ein ähnliches Projekt im ehem. Landschulheim in Klockow im Auge, ließ es sich mit 20 jähriger Verspätung endlich realisieren und hier ein optisch wie menschliches Kleinod herstellen. Wer es noch nicht getan, sollte es unbedingt nachholen, diesen Ort kennen zu lernen. Ein Wermuthstropfen bleibt, dass der Umzug seiner Mutter von Berlin-Pankow in diese Umgebung, die so sehr ihrer dörflichen Herkunft im früheren Schlesien, jetzt in Polen, ähnelt, dann doch nicht klappte.
Aus meinen Schilderungen können Sie unschwer ersehen, dass es mir ein Herzensanliegen war, diesen Vorschlag zur Ehrung durch das Bundesverdienstkreuz dem Bundespräsidenten zu unterbreiten und darauf zu hoffen, dass ihm diese Ehrung wenn auch nicht mehr rechtzeitig zu seinem 25. Dienst-Jubiläum im letzten Jahr, so doch aber zum 25. Jahrestag der Wiedervereinigung Deutschlands, zu deren Gelingen auch unser Gelobter einen ganz wesentlichen Beitrag geleistet hat, erreicht. Von diesem Engagement konnte sich der Bundespräsident ja bei einem gelegentlichen Besuch hier vor Ort – in Kleptow – selbst einen Eindruck machen. Umso mehr fiel dieser Vorschlag auf fruchtbaren Boden und die Entscheidung für diese Verleihung ging dann schneller als erwartet durch die Gremien der Ordenskanzleien in Potsdam und Berlin.
Dabei darf nicht vergessen werden, dass diese Leistungen nicht ohne einen treuen und geduldigen Partner an der Seite so erfolgreich hätten durchgesetzt werden können. Gerade Dir, liebe Gudrun gilt deshalb auch unser aller Dank und die spezielle Anerkennung !
Lieber Thomas, ich freue mich, dass Du diese Auszeichnung erhältst und sie auch annimmst, auch wenn es diesmal schon wieder keine alte Uhr geworden ist !!
Um noch mal den Bundespräsidenten zu zitieren:
„Nicht nur ihm ist zu gratulieren sondern der Bundesrepublik Deutschland, weil sie solche Menschen in ihrer Mitte hat, Menschen, deren Hingabe und Leistungsbereitschaft sie zu einer ganz besonderen Auszeichnung geführt haben – zum Orden für die Hochverdienten.“
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und darf nun das Wort weiterreichen an die Herren des
Victor von Seyfried, Berlin